Finanzielle Grobplanung

Klischee Nummer 1: Schweizer sprechen nie über Geld

Sag niemals nie! Klar, wir Schweizer gelten oft als verklemmt, wenn es um das Thema Geld geht. Über Geld spricht man nicht, heisst es. Mittlerweile ist das zum Glück ein wenig “Passée”. Uns macht es auf jeden Fall nichts aus, dieses Geheimnis zu lüften. Wir versuchen so gut es geht, euch eine genaue Vorstellung der Kosten zu geben. 

Finanzielle Grobplanung

Scheisse, Mathe! 😉 Die unten stehenden Zahlen sind lediglich Vorschläge und können jederzeit angepasst werden. Die Finanzplanung ist ein wahnsinnig wichtiger Bestandteil der Reise und muss daher sehr ausführlich und detailliert besprochen werden.  Eine Faustregel besagt: Je länger man unterwegs ist, desto “günstiger” wird die Reise im Verhältnis. Genug geschrieben: Hier findest du “unsere Zahlen”: Unser kalkuliertes Tagesbudget liegt bei CHF 80.- pro Person. Wir haben uns darauf geeinigt, aus beruflichen Gründen “nur” ein Jahr unterwegs zu sein. So gut kann sogar ich Mathe: 366 Tage x Tagesbudget von CHF 80.- = CHF 29’280.- pro Person für ein Jahr. Ja, richtig gelesen. 366 Tage, weil das Jahr 2020 ein Schaltjahr ist. Grosszügigerweise runden wir am besten auf CHF 30’000 pro Person auf. In diesem Betrag ist alles enthalten: Ausrüstung, technisches Zeug, Versicherungen, Flüge, Unterkünfte und so weiter. Klischee Nummer 2: Sicherheitsbedürftige Schweizer Ja, wir Schweizer leben gerne in Sicherheit. Ich bin ein Mensch, ich kann stundenlang etwas zu Tode analysieren. Mache ich zum Beispiel eine Städtereise informiere ich mich im Vorfeld genau und lege eine grobe Reihenfolge fest. So bin ich – und manchmal nervt es mich selber. Ich wäre gerne spontan und nicht so verklemmt oder eben “sicherheitsbedürftig”. Kann ich nicht voraus planen habe ich Angst, etwas zu verpassen. Auf einer Weltreise kann jedoch so einiges passieren und diese Dinge sind oftmals unvorhersehbar. Aus diesem Grund rate ich jedem, sich finanziell abzusichern. Sich einen sogenannten “Notgroschen” anzulegen. Ein weiterer Vorteil: Wenn wir das Geld nicht für einen Zwischenfall benötigen, können wir damit unsere Reise verlängern. Oder wenn wir die «Schnauze voll haben», können wir zurück kommen und das Geld für unsere gemeinsame Wohnung nutzen. Wir haben uns einen Reservebetrag oder eben “Notgroschen” angespart, welcher jedoch NICHT in die Budgetplanung der Reise fliesst. Notgroschen: CHF 5’000 – CHF 10’000 pro Person Zu guter Letzt möchten wir euch daran erinnern, dass eure Reise leider irgendwann zu Ende geht und ihr darauf vorbereitet sein sollt. Ich weiss, du willst losziehen in die weite Welt und wir nerven dich bereits bezüglich der Planung deiner Rückkehr (so viel zum Thema sicherheitsbedürftige Schweizer…).  Trotzdem. Macht euch bitte ein paar Gedanken zum Thema Rückkehr: Wo wird man nach der Rückkehr wohnen und wie schnell wird man wohl wieder eine Arbeitsstelle finden? Habt ihr auch genügend finanzielle Mittel eingeplant? Braucht ihr ein Auto oder ein Zug-Abo? Bei uns ist der Fall ganz klar: Sandro hat einen genialen Arbeitgeber und bereits seinen neuen Vertrag für ab November 2020 unterzeichnet. Er ist also “safe”. Meine Situation ist eine ganz andere: Neue Wohnung, neue Umgebung und neuer Job. Nicht ganz einfach und Reise-Experten werden auch nicht 12 am Tag gesucht. Dennoch bin ich gespannt, wo es mich nach unserer Reise hinziehen wird. Ich habe einen KV-Abschluss dank meiner Grundausbildung und auch eine Matur, daher werde ich nach der Rückkehr schon etwas finden. Anyways, zurück zum Thema Reserve. Leider holt einem der Alltag nach der Rückkehr viel zu schnell ein. Das bedeutet auch, dass viele Kosten auf einen zu kommen. Wir haben euch hier ein paar aufgeführt:
  • Wohnung (8-ung: wegen der Kaution. Die beträgt in der Regel 2-3 Monatsmieten)
  • Amtliche Dokumente für Wohnungssuche (Betreibungsregisterauszug)
  • Auto (sowie Kosten für Benzin, Parkplatz, Versicherung und so weiter)
  • Abonnement für den öffentlichen Verkehr (z.B. Halbtax oder Zonenabo)
  • Möbel für die erste Wohnung
  • Krankenkasse (Grundversicherung UND Zusatzversicherung)
  • Handy Abo // Internet Abo etc.
  • Steuern
  • Evtl. Fitness Abo oder sonstige Kurse // Hobbies
Ja, das Leben in der Schweiz ist teuer. Daher haben wir pro Person eine Reserve von CHF 10’000 eingeplant. Das sollte reichen, um über die Runden zu kommen und sich wieder einzuleben. Geld für schicke Möbel und Hobbies oder ähnliches kann man ja mit dem ersten Monatslohn auf die Seite tun. So, alles in allem benötigen wir also CHF 50’000.- pro Person, CHF 30’000.- für die Reise und der Rest als Notgroschen und Reserve für die Heimkehr. Ich möchte darauf hinweisen dass dies “unsere” Zahlen sind und jeder andere Vorstellungen hat, wieviel er/sie benötigt. Das ist natürlich auch abhängig davon, in welchen Ländern/auf welchen Kontinenten man unterwegs ist und was man für einen Reisestil hat.
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