Siquijor ist bekannt für seine wunderschönen Strände, die aussehen, als wären sie direkt einem Fotobuch entsprungen. Bis jetzt hatten wir ja noch nicht allzu viel vom Strandleben gehabt, was wir auf Siquijor unbedingt nachholen wollen. Und auch die Sonnenuntergänge sollen traumhaft schön sein. Dies können wir definitiv nur bestätigen, da wir den bisher farbenfrohsten Sonnenuntergang in unserem Leben auf dieser Paradies-Insel gesehen haben.
Obwohl wir finden, dass Siquijor viel touristischer ist als Bohol, hat der Massentourismus die Insel zum Glück noch nicht erreicht. Man trifft hier hauptsächlich andere Backpackers und Langzeitgäste aus Europa, welche auf Siquijor überwintern. Die Insel ist relativ klein und kann mit einem Roller locker an einem Tag umrundet werden. Ihr sieht also – auch hier ist es am Besten einen Roller zu mieten und loszudüsen.
Was soll ich sagen, die Insel mit dem komischen Namen hat uns vom ersten Moment an verzaubert und wir wären so gerne länger geblieben. Wir wollten aber unbedingt noch das berühmte Örtchen El Nido besuchen und daher wurde die Zeit knapp. Wir sind jedoch überzeugt, dass wir irgendwann zurück ins Paradies kommen werden. Zudem gibt es noch genügend andere Inseln auf den Philippinen welche wir unbedingt besuchen möchten 😉
Anreise
Wie ihr vielleicht schon gelesen habt waren wir vorher auf der Insel Bohol unterwegs. Ab dem Hauptort Tagbilaran haben wir dann die Fähre genommen nach Larena, Siquijor. Ebenfalls gibt es Verbindungen ab Cebu oder Damaguete. Unterhalb von Siquijor und westlich gelegen befindet sich die kleine Insel Apo, welche berühmt ist für seine Vielzahl an Meeresschildkröten. Ab Siquijor werden diverse Tagesausflüge angeboten.
Fortbewegung
Tricycle
Am Hafen von Larena angekommen, wird man zuerst von den unzähligen Tricyclefahrer angesprochen. Der Preis von Larena zum Hauptort San Juan beträgt stolze 500 Pesos. Das sind umgerechnet etwa zehn Schweizer Franken, was uns schlichtweg zu teuer war. Klar, ist es nicht soo viel Geld aber wir reisen mit Budget und versuchen, das Optimum heraus zu holen. Wir wussten, dass wir die Insel wieder mit einem Roller entdecken möchten, daher verzichteten wir auf das Tricyclefahren.
Wer die Insel nicht auf eigene Faust entdecken möchte, kann sich auch gut für einen Tag einen Fahrer/Tourguide mieten, welcher einem die Insel zeigt.
Scooter/Roller
Die meisten Sehenswürdigkeiten auf Siquijor liegen entlang der Küstenstrasse, welche knapp 80 Kilometer lang ist und einmal rund um die Insel führt. Scooter sind daher das Hauptfortbewegungsmittel der Einheimischen und Touristen. Vermietungsstellen gibt es praktisch nur in Larena und bei den Hotels (die sind aber teurer). Gleich am Hafen wurden wir fündig und handelten einen guten Deal aus. Wir haben für unseren ganzen Aufenthalt (5 Tage) einen Scooter gemietet und läppische 5.20 Franken/Tag bezahlt. Zudem half uns das Personal der Vermietungsfirma mit der Beförderung unseres Gepäcks. Das heisst, zwei Mitarbeiter teilten sich einen Roller und zwischen den beiden lagerten sie unsere Backpacks. Hier in den Philippinen geht alles irgendwie, auch wenn es nicht sonderlich bequem ist. 😉 Diese Transportvariante hat wunderbar geklappt und ich kann mit Stolz verkünden, dass wir genau mit dieser Technik am Abreisetag zurück zum Hafen gefahren sind. Nur, dass wir es dieses Mal selbst ausprobiert haben und etwa drei Stopps auf dem 20 Kilometer langen Weg einlegen mussten.
Tipp: Wenn ihr selber fahrt, achtet unbedingt auf die vielen streunenden Hunde! Die Hunde sind sich den Verkehr gewohnt und weichen nicht von der Strasse, was sehr gefährlich sein kann.


Essen und Trinken
Aufgrund der Touristen findet man gerade im Hauptort San Juan sehr viele Restaurants mit westlichem Essen. Wer die Augen offen hält, findet aber auch immer wieder lokale Tura Tura Strassenstände. Abhängig davon wo wir gerade unterwegs waren assen wir am Mittag lokal und am Abend westliches Essen. Hier stellen wir euch drei von uns besuchten Restaurants etwas genauer vor 🙂
Monkey Business
Auf das Monkey Business Restaurant wurden wir durchs Internet aufmerksam. Wohl das hippste Restaurant auf der ganzen Insel. Cool designt: Dschungeltapete, viel Holz und sogar Hängeschaukeln sind als Sitzmöglichkeit vorhanden. Die Burger des Restaurants sind ein wahres Erlebnis und generell ist das Essen super lecker und schön angerichtet. Auch erwähnenswert sind die feinen Fruchtsäfte und Cocktails. Wir waren zweimal im Monkey Business, einmal gab es sogar Livemusik. Einziges Manko: Die Bedienung war mässig (langsam).
Marco Polo Italian Restaurant
An einem Abend hatten wir wahnsinnig Lust auf Italienisch. Endlich mal Pizza oder Pasta statt Philippinischen Reis. Wir haben kurz recherchiert und sind dann auf das Marco Polo Restaurant aufmerksam geworden. Die Pizzen waren gross und sehr lecker. Zu Trinken gab es ein Bierchen und so bezahlten wir total 15 Franken. Gerade Italienisches Essen ist relativ teuer hier, da natürlich vieles importiert werden muss. Wir hatten einen tollen Abend und genossen die Mahlzeit.
Larena Triad Coffee Shop
Dieser Tipp haben wir von Gästen vom Royal Cliff Resort erhalten. Der Coffee Shop liegt auf einem Hügel über Larena und bietet eine phänomenale Aussicht über einen grossen Teil der Insel. Das Restaurant ist erst gerade renoviert worden und bietet ein vielseitiges Menü, guter Service und sehr faire Preise. Absoluter Geheimtipp und unserer Meinung nach ein “must”.


Unterkünfte
Die meisten Unterkünfte liegen an der Südküste rund um den Hauptort San Juan. Die Übernachtungsmöglichkeiten auf Siquijor sind im Vergleich zu anderen philippinischen Inseln eher teuer. Auch wenn man in einem Resort ist sollte man nicht allzu viel erwarten. Die Ausstattung ist meist schlicht gehalten und warmes Wasser hat man auch nicht immer. Viele Unterkünfte bieten nur wenige Zimmer/Bungalows an und wir empfehlen euch, gerade in der Hochsaison, frühzeitig zu buchen.
Tipp: Wer mit grösserem Budget als wir unterwegs ist sollte sich das “Charisma Beach Resort” und das “Coco Grove Beach Resort” genauer anschauen. Beide bieten einen Hauch von Luxus und liegen direkt an einem sehr schönen Strand. Gerade das Coco Grove ist bei Tauchern sehr beliebt.
Royal Cliff Resort in San Juan
Das Royal Cliff Resort liegt (wie der Name schon sagt) direkt an einer kleinen Klippe. Die Anlage besteht aus einer Handvoll Bungalows mit Aussensitzplatz. Wir haben kurzfristig gebucht und Glück, dass noch ein Bungalow frei war. Wir haben uns sofort wohl gefühlt und das Personal hat sich rührend um uns gekümmert. Der Strand vor dem Hotel ist kaum existent, dafür eignet sich der Spot ideal zum Schnorcheln. In der Gartenanlage gibt es überall Sonnenliegen und Schattenplätze und wir genossen den schönen Blick aufs Meer. Ebenfalls haben wir hier den wohl besten Sonnenuntergang unseres Lebens gesehen! 🙂
Lazy Lizard Backpackers mit Bungalow
Nach drei Nächten im Royal Cliff Resort wechselten wir die Unterkunft. Wir wollten unbedingt länger in Siquijor bleiben und gleichzeitig unser Budget schonen. Via booking.com haben wir das Lazy Lizard Hostel entdeckt. Neben Dorms (Schlafsäle) gibt es auch Privatzimmer/Bungalows. Wir mieteten uns also zwei Nächte ein charmantes Bungalow mit wunderschönem Aussensitzplatz und Hängematte.



Sehenswürdigkeiten
Balete Tree
Der Balete Tree ist der älteste Baum auf der Insel und liegt etwas ausserhalb von San Juan. Der Spot ist gleich an der Hauptstrasse und kann nicht verfehlt werden. Neben dem gigantischen Baum befindet sich ein grosser Parkplatz und ein Restaurant, welches bei unserem Besuch ziemlich überfüllt war. Anstatt vor Ort etwas zu Essen, entschieden wir uns den Fischspa gleich vor dem Balete Tree zu besuchen. Das rund 15 Meter lange Fischbecken beherbergt hunderte von kleinen Kangal-Fische. Kaum taucht man die Füsse ins Wasser, kommen die Fische und fangen an, deine Hautschuppen abzuknabbern. Das kitzelt ziemlich stark und wir mussten uns einige Minuten lang daran gewöhnen.
Zodiac Falls (auch Lugnason Falls genannt)
Auf Siquijor gibt es ziemlich viele Wasserfälle. Die berühmtesten sind wohl die Zodiac Falls (auch Lugnason Falls) und die Cambugahay Falls. Wir machten uns an einem frühen Morgen auf den Weg zu den Zodiac Falls. Die Abzweigung ist leicht zu übersehen und wir wären fast daran vorbeigedüst. Als wir ankamen erfuhren wir leider, dass die Wasserfälle aktuell geschlossen sind, weil das Wasser für die Bewässerung der Reisfelder gebraucht wird. So mussten wir dann auf dieses Highlight verzichten. Wir haben aber viel Gutes davon gelesen daher empfehlen wir, die Wasserfälle in die Reiseplanung zu integrieren.
Cambugahay Falls
Die Cambugahay Falls befinden sich oberhalb der Ortschaft Lazi, etwa 40 Fahrminuten von San Juan. Kaum haben wir den Roller parkiert, mussten wir die obligatorische Parkgebühr bezahlen. Dann geht es etwa 100 Treppenstufen nach unten. Die Wasserfälle haben uns auf den ersten Blick verzaubert: Die Farben sind unglaublich intensiv und das Wasser fällt über mehrere Ebenen ins Tal, was wunderschön aussieht. Gegen Gebühr werden Flosse angeboten und man kann sich sogar wie Tarzan mit einem Seil über das Wasser schwingen lassen.
Unser Tipp: Besucht die Wasserfälle am frühen Morgen, um die Touristenmassen zu umgehen 😉 Ebenfalls solltet ihr eure Wertsachen nicht unbeaufsichtigt lassen. Wir hatten unseren Pacsafe dabei, was wir sehr empfehlen können.





Strände
Die Trauminsel Siquijor verfügt über zahlreiche wunderschöne Strände. Alle haben wir natürlich nicht besucht aber wir möchten euch an dieser Stelle eine Handvoll Strände genauer vorstellen.
Paliton Beach
Paliton Beach verkörpert das Strandleben, wie man es sich auf den Philippinen vorstellt. Es gibt einige Strandstände, welche Snacks und Getränke anbieten, überall gibt es feine Cocktails und Bier. 🙂 Ebenfalls vorhanden sind hippe Reifen-Schaukeln – ideal für ein paar lustige Fotos. Der Strand ist sehr schön und die Fischerboote im Wasser verleihen dem Ganzen einen authentischen Touch. Der Strand ist gerade bei jungen Leuten sehr beliebt und alle kommen am Abend um etwas zu trinken und den Sonnenuntergang zu erleben. Wir haben das Feeling hier sehr genossen und waren während unserem Aufenthalt gleich zweimal da.
Cangbusyo Beach
Cangbusyo Beach liegt gleich neben dem Paliton Beach. Er ist weniger bekannt und daher auch nicht so überfüllt. Hier gibt es den besten “Coco Loco” der Insel. Der Drink besteht aus einer jungen Kokosnuss und dann wird (sehr grosszügig) lokaler Rum (Tanduay) eingefüllt. 😉 Uns hat dieser Strand enorm gut gefallen, da hier oft Sommerhits abgespielt werden. Der ideale Strand um ein bisschen die Seele baumeln zu lassen und ein paar Drinks zu geniessen.
Tubod Marine Sanctuary
Gleich neben dem Coco Grove Beach Resort befindet sich die Tubod Marine Sanctuary. Das Meeresschutzgebiet am Tubod Beach ist ein beliebter Spot zu schnorcheln. Boote sind in der Schutzzone nicht erlaubt, was das Schnorcheln angenehmer macht. Für den Zugang zum Strand zahlt man Eintritt und das Schnorcheln kostet extra. Wir waren etwas überrascht, haben aber dann doch bezahlt. Die Schnorchel-Erfahrung war sehr schön und wir sahen diverse Fische, teils riesige Schwärme. Wer gerne schnorchelt sollte hier unbedingt einmal vorbeikommen.
Salagdoong Beach
Angeblich gehört der Salagdoong Strand zu einem der schönsten Stränden der Insel. Er liegt im östlichen Teil von Siquijor, hinter dem Salagdoong Forest (Wald). Die Anfahrt ist idyllisch, da man durch eine Allee von Bäumen fährt. Weil der Strand so bekannt ist, wird er entsprechend stark frequentiert. Da wir früh dran waren, hatten wir den Strand anfangs fast nur für uns. Es gibt hier diverse Sitzmöglichkeiten am Strand verteilt und sogar im Wasser gibt es Flosse mit Hängematten und Liegestühlen zum mieten. Die Kosten dafür sind aber ganz schön überrissen und für alles zahlt man hier: Eintritt zum Strand, Parkgebühr für den Roller, Sitzgelegenheiten und so weiter. Wir fanden den Strand ehrlich gesagt nicht überwältigend.
Solangon Beach
Solangon Beach ist ein klassischer Paradies-Strand: Der Sandstrand ist lang und breit und mit vielen Palmen gesäumt, vereinzelt sieht man Fischerboote im Wasser. An diesem Strand befinden sich viele Unterkünfte und Privatgrundstücke, daher muss man schauen wie man zum Strand kommt. Wir haben einen kleinen Pfad gefunden und sind so mit dem Roller bis zum Strand gefahren. Wir hatten das Plätzchen ganz für uns und genossen die Ruhe. Ein idealer Spot um am Abend die sensationellen Sonnenuntergänge zu beobachten.











Unser Fazit
Siquijor ist für uns eine absolute Trauminsel! Wir haben uns sofort in die kleine Insel verliebt und unsere Zeit wahnsinnig genossen. Wir verstehen nun die Europäer, welche auf Siquijor überwintern – da wäre ich sofort dabei 🙂
Das Strandleben hier hat uns enorm gefallen und fast jeden Abend konnten wir einen wundervollen Sonnenuntergang geniessen. Nebst den vielen Stränden hat die Insel auch einige andere Sehenswürdigkeiten zu bieten, was einen Aufenthalt sehr unterhaltsam macht. Einzig wenn es regnet gibt es hier nichts zu tun aber ich schätze dies ist bei den meisten philippinischen Inseln der Fall. Kulinarisch war es für uns sehr vielseitig, denn es gibt für Jedermann etwas Passendes. Bei der Wahl des Hotels haben wir auf das Budget geschaut, wer aber mit einer grösseren Reisekasse unterwegs ist kann in einem der vielen Resorts eine unvergessliche Zeit verbringen.
Auch wenn Siquijor touristisch ist, so ist es noch nicht überfüllt. Ich hoffe sehr, dass bleibt in Zukunft auch so. Es wäre sehr schade, wenn sich die Insel in ein “El Nido” entwickelt. Mehr zu unserer El Nido-Erfahrung findet ihr hier.