Yangon

Yangon oder Rangun ist zwar nicht die Hauptstadt von Myanmar, aber irgendwie ist sie es doch. Der grösste Flughafen befindet sich hier, alle Botschaften und die wichtigste Pagode des Landes stehen in dieser Stadt. Yangon ist gross und laut, und trotz den mittlerweile vorhandenen “modernen” Shoppingzentren wirkt die Stadt sehr ursprünglich und einfach, im Vergleich zu anderen asiatischen Grosstädten.

Anreise mit Zwischenstopp in Malaysia

Von Manila flogen wir nach Kuala Lumpur. Wir hatten einen Aufenthalt von gut acht Stunden und haben daher kurzfristig ein Zimmer in einem Transit-Hotel gebucht. Obwohl es ein “Transit-Hotel” sein sollte, fanden wir raus, dass sich die Hotelanlage ausserhalb vom Flughafen befand. Konkret heisst dass, wir müssen in Malaysia einreisen. Zum guten Glück brauchen Schweizer Staatsbürger kein Visum und so hatten wir keine Probleme. 😉

Im Tune Hotel KLIA-KLIA2 angekommen bezogen wir unser schönes Zimmer und sind kurz darauf fix und fertig ins Bett. Die nächsten fünf Stunden schliefen wir tief und fest. Anschliessend gab es eine wohltuende Dusche und dann ging es auch schon wieder zurück zum Flughafen. In Malaysia machten wir nur einen kurzen Stop-Over, da wir das Land später auf der Weltreise noch richtig bereisen wollten (Wegen der Pandemie wurde daraus leider nichts). Beim Flughafen schlenderten wir durch die Shops und kauften noch das Nötigste für unseren Besuch in Myanmar.

Nach dem Check-In beim Flughafen und einer gewissen Wartezeit konnten wir in den Flieger steigen und machten uns so auf den Weg nach Yangon. Nachdem unser Gepäck in Yangon angekommen ist (wuhu!), haben wir uns erst einmal mit der lokalen Währung eingedeckt. Voller Stolz darf ich verkünden: Wir sind jetzt Millionäre 🙂 Wir haben erst einmal 1’200’000 Kyat abgehoben, das entspricht etwa 810 CHF. Anschliessend gab es für jeden von uns eine SIM-Karte. Es war draussen schon dunkel und wir waren müde von der langen Reise. Wir stärkten uns im Yangon Café am Flughafen und per Grab-Taxi fuhren wir ins Hotel. Bei unserer Ankunft waren wir etwas überfordert, da wir nicht einmal die Schriftzüge / Zahlen der Häuser lesen konnten. Schliesslich fanden wir unsere Unterkunft, verständigten uns mit Händen und Füssen mit den Einheimischen und richteten uns im einfachen Zimmer ein. Endlich können wir unser Moskitonetz brauchen 😉 Es wimmelte von Mücken und wir waren dankbar um den Schutz des Netzes.

Fortbewegung

Taxi & Grab

Innerhalb der Stadt kommt man mit einem Taxi (wir bevorzugen Grab) ganz einfach und günstig voran. Wir haben in Yangon oft ein Grab-Taxi benutzt und stets gute Erfahrungen damit gemacht. Was uns teilweise Mühe machte: Unseren Fahrer im chaotischen Strassengetümmel zu finden.

Stadtbus

Im Zentrum von Yangon sind Motorräder nicht erlaubt, alternativ gibt es aber ein dichtes Busnetz. Die Stadtbusse sind zwar mit Nummern versehen, dennoch ist Vorsicht geboten – Dieselbe Nummer fährt die Strecke nämlich in beide Richtungen! Ist ja eigentlich wie bei uns aber wir können ihre Sprache (inkl. Zahlen) weder lesen noch sonst verstehen, daher ist das ganz schön tricky. Einmal haben wir zwar die richtige Nummer erwischt, sind dann aber in die falsche Richtung gefahren… Trotz diesem Umweg konnten wir von unserem Air BnB aus einen Tagesausflug machen und damit die Shwedagon Pagode besuchen. Busfahren ist abenteuerlich, dafür aber enorm günstig. Egal wo man hin will in Yangon, man bezahlt wohl immer etwa 200 Kyat. Umgerechnet haben wir etwa 15 Rappen pro Person bezahlt.

Reisebus (für Langstrecken)

Von Yangon aus gibt es ein hervorragendes Busnetz, von wo aus fast alle Reisedestinationen direkt angefahren werden. Die Langstreckenbusse sind sehr gut ausgestattet und es werden regelmässig Pausen in Raststätten gehalten. Es ist zu empfehlen die Tickets online zu reservieren. Je nach Saison sind die Sitzplätze gerne ausgebucht. Wir sind von der Aung Mngalar Highway Bus Station in Yangon nach Mandalay gefahren und haben für die 9-stündige Fahrt in der Premium Economy Klasse gerade mal 12 Franken pro Person bezahlt. Ab Aung Mngalar fahren auch Busse zu den Touri-Hotspots Bagan und Hpa-an.
 
Wer zu den Stränden im Westen des Landes fahren möchte, muss zur Dagon Ayar Highway Bus Station (Hlaing Thar Yar) Details zum Transport in Myanmar und den verschiedenen Internetseiten findet ihr hier.

Essen und Trinken

YKKO-Restaurant

Das YKKO lag praktisch neben unserer Air BnB-Unterkunft – ideal für uns. Das lokale Restaurant bietet extrem viele verschiedene Gerichte an. Da wir kaum etwas davon kannten, waren wir etwas überfordert. Schlussendlich haben wir uns je ein burmesisches Curry mit Reis bestellt und liessen uns überraschen. Das Essen war vorzüglich! Lediglich mit der Schärfe hatte Sandro etwas Mühe… Interessant war, dass wir während unserem Besuch von allen Gästen und der Bedienung ständig beobachtet wurden. Da sie Touristen nicht so gewöhnt sind, waren wir eine richtige Sensation. 😊

Uns hat das Lokal überzeugt und so sind wir am nächsten Morgen nochmals dorthin um zu Frühstücken. Es gab einheimische Kost. Ein frittiertes Gebäck mit leckerer Gemüsefüllung und eine Art Crêpe mit Bohnenmousse Füllung. Dazu gab es für uns eine Tasse Kaffee und am Ende kostete uns der Spass 1.5 Franken.

Esperado Rooftopbar

Die Rooftopbar gehört eigentlich zum gleichnamigen Hotel, ist aber auch für Auswärtige nutzbar. Für gerade Mal sieben Franken bestellten wir uns je einen Krug Bier und genossen den Sonnenuntergang über Yangon zusammen. Von diesem Punkt aus hat man einen tollen Blick über die Stadt. Man kann die Bar auch gut am späteren Abend besuchen, da die Stadtbeleuchtung ebenfalls einiges hergibt. 😊

Unterkünfte

Yangon ist eine langgezogene Stadt. Die gehobeneren Unterkünfte liegen im Süden, in der Nähe des Yangon Flusses. Von dort her sind auch die Shwedagon und Sule-Pagode gut erreichbar. Wir fanden die Übernachtungspreise in Yangon teurer als an den anderen Orten in Myanmar. Dies liegt aber vielleicht auch daran, dass Yangon das wirtschaftliche Zentrum des Landes ist. Bei unserem ersten Besuch in der Grosstadt haben wir deshalb ein günstiges Air BnB genommen, welches im nördlichen Teil der Stadt lag. Am Ende unserer Reise wollten wir ein etwas besseres Hotel, da ja nicht klar war, wie lange es dauert bis wir nach Hause kommen.

Naylar Guesthouse (Air BnB)

Während unserer Hotelsuche haben wir auf booking.com nicht allzu viele, ins Budget passende, Übernachtungsmöglichkeiten gefunden. Auf Air BnB wurden wir dann aber fündig, da es schlicht weg mehr Angebote gab. Wir haben die ersten zwei Nächte im Naylar Guesthouse verbracht, welches wir über Air BnB gebucht haben. Das kleine Guesthouse liegt im Norden der Stadt und ist sehr schlicht eingerichtet. Dies hat uns aber nicht gestört, da wir froh waren um eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in Yangon. Lange wollten wir sowieso nicht in der Stadt bleiben, sondern uns sobald wie möglich aufmachen in Richtung Norden.

Bliss Luxe Hotel

Wie ihr bereits wisst mussten wir wegen der weltweiten Corona-Krise unsere Weltreise abbrechen und zurück in die Schweiz reisen. Bevor wir nach Hause fliegen konnten verbrachten wir drei Nächte im Bliss Luxe Hotel in Yangon. Wir haben auf booking.com nach einem guten Hotel Ausschau gehalten und das Bliss Luxe hat uns überzeugt. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist super und das Frühstückbuffet sehr vielseitig. Zur Lage des Hotels können wir nicht viel sagen, da wir die meiste Zeit auf unserem Zimmer verbracht haben um unsere Rückreise zu organisieren.

Tipp: Passt auf, es gibt zwei Bliss Luxe Hotels in Yangon! Beide Hotels liegen in der Nähe von einander. Eines davon ist für Touristen und das zweite Hotel ist nur für Einheimische. Unser Taxifahrer hat uns zuerst zum falschen Hotel abgeladen, weshalb wir etwas verwirrt waren. 😉 

Sehenswürdigkeiten

Shwedagon Paya (Pagode)

Die Shwedagon Pagode ist die wohl bekannteste und wichtigste Pagode in ganz Myanmar und daher auch das Wahrzeichen des Landes. Wir nahmen den Bus bis zur Sule Pagode und gingen dann zu Fuss weiter. Als wir schliesslich bei der Pagode ankamen waren wir von deren Glanz und Grösse völlig überwältigt. Kein Wunder, das Gebäude ist stolze 100 Meter hoch! Fast alles wurde mit Gold verziert und an jeder Ecke standen Buddha-Figuren unter einem liebevoll gestalteten Gebäude. Die Pagode ist aussen mit etwa 60 Tonnen Blattgold verziert und die Spitze wird von einem Diamanten gekrönt. Schätzungsweise 2.500 Jahre alt ist die Shwedagon Paya, und damit fast schon älter als Buddha selbst. Dennoch symbolisiert dieses Kunstwerk die Lehren Buddhas und gehört daher zu einer der wichtigsten Pilgerstätten der Gläubigen. Viele Einheimische kommen regelmässig hierher um zu meditieren und diesen magischen Ort zu geniessen.

Nicht nur die Pagode ist eindrücklich, sondern auch die vielen umliegenden Statuen und Hallen. Das Areal ist sehr gross und wir empfehlen, dass ihr euch genügend Zeit nimmt um alles anzuschauen. Setzt euch ruhig mal irgendwohin und beobachtet die Menschen. Oder übt mit den Einheimischen etwas Englisch, so wie wir. 😉 

Wichtige Infos:

Wie bei jedem Tempel und Heiligtum, muss man zuerst die Schuhe ausziehen. Zusätzlich wurde hier unser Gepäck kontrolliert. Der Eintritt in die Shwedagon Pagode kostet 10’000 Kyat, was zirka 7 Franken entspricht.

Karaweik Palace

Nachdem wir in der Esperado Rooftopbar den Sonnenuntergang genossen haben, machten wir uns spontan auf den Weg zum Karaweik Palace. Lustigerweise bezahlt man hier sogar für die Kamera Eintritt. Nebst einer Hochzeit auf dem Areal und ein paar trinkenden Jugendlichen war nicht gerade viel los. Als wir vor dem Karaweik Palace ankamen, stellten wir fest, dass es sogar ein Restaurant ist. Ohne Reservierung kommt man also nicht hinein. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass hier verschiedene Kulturdarbietungen für Touristen stattfinden, auf Wunsch mit oder ohne anschliessendem Abendessen. Die Shows sind sicherlich interessant, aber eine reine Tourifalle. Wir machten von aussen ein paar Fotos, aber aufgrund der Dunkelheit kamen sie nicht so gut. 

Tipp: Besucht den Palast bei Tag, dann kommt das glänzende Gebäude nämlich besser zur Geltung.

Unser Fazit

Uns gefällt Yangon nicht sonderlich. Natürlich gibt es wie in jeder Stadt ein paar schöne Fleckchen Erde aber das war es dann auch schon. Der Besuch bei der Shwedagon Paya war zwar ein wunderbares Erlebnis, dennoch waren wir froh weiter reisen zu können. Yangon ist chaotisch und hat in unseren Augen wenig Sehenswertes zu bieten. Da es das wirtschaftliche Zentrum des Landes ist kommt man hier wohl oder übel auf einer Myanmar-Reise vorbei. Missen möchte ich die Stadt nicht aber bleibt wirklich nur so lange wie ihr müsst.

Follow:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.