Neuseelands Südinsel

Nach neun schönen und intensiven Wochen Australien heisst es Abschied nehmen. Vom warmen Sydney flogen wir ins kalte Queenstown, auf Neuseelands Südinsel gelegen. Im Flieger hatten wir ausnahmsweise einen Fensterplatz und sahen die spektakulären Berggipfel in der Umgebung von Queenstown emporragen. Irgendwie fühlte sich dieser Moment so vertraut an – Wie heimkommen zu den Schweizer Bergen. Wir verbrachten zuerst fünf Tage in Queenstown und flogen dann weiter nach Christchurch, um unseren nächsten und letzten Camper abzuholen. «Gisela», unsere alte Schrottkarre, war für fünf Wochen unser Zuhause und gemeinsam entdeckten wir für knapp drei Wochen die wilde und abwechslungsreiche Natur der Südinsel. In Picton nahmen wir dann die Fähre und setzten von der Süd- auf die Nordinsel über. Kaum in Wellington angekommen, wurden wir von einem Freund aus der Heimat besucht. So kam es, dass wir die Nordinsel zu dritt unsicher machten. 

Mehr zu unseren Abenteuern auf der Nordinsel findet ihr hier.

Wissenswerte Fakten über Neuseeland

  • Seit Oktober 2019 benötigen Schweizer Staatsbürger ein ETA (Electronic Travel Authority), analog dem ESTA der USA. Das ETA muss zwingend im Voraus eingeholt werden. Beantragen kann man es bequem auf der Homepage oder via Smartphone-App. Zusätzlich zum Visum wird eine einmalige Nationalparkgebühr fällig, dafür muss man vor Ort nichts mehr bezahlen
  • Wer in Neuseeland Alkohol konsumieren möchte aber jünger aussieht als 25 muss sich ausweisen. Akzeptiert werden ausser der Neuseeländischen ID/Pass, der Neuseeländische Fahrausweis. Unsere ID oder Fahrausweise werden nicht akzeptiert, lediglich der Pass. Also, vergesst euren Pass nicht 😉
  • Die Kiwis sind das netteste und hilfsbereiteste Volk, dem wir je begegnet sind. Kaum vorstellbar, aber sogar die Polizisten hier sind nett und warnen vor, anstatt eine Busse zu verteilen
  • Ja, das Klischee stimmt! Neuseeland ist Heimat von über 24 Millionen Schafe und es gibt definitiv auch mehr Kühe als Menschen hier. Schliesslich leben in ganz Neuseeland gerade mal fünf Millionen!
  • 95 % von den Landwirtschaftserzeugnissen wird exportiert, von der Milch wird etwa 70 % pulverisiert und nach Asien verfrachtet (wegen dem Milchpulver)

Queenstown

Der Flug von Sydney nach Queenstown dauerte drei Stunden. Schon als sich die Flugzeugtüren öffneten spürten wir, dass ab sofort ein anderer Wind wehen würde, nämlich ein ziemlich kalter! 😉 Bereits während unserer ersten Nacht hat es enorm weit nach unten geschneit. Die weissen Berggipfel boten zwar ein schönes Bild aber es war unnatürlich kalt für diese Jahreszeit und wir waren definitiv nicht ausgerüstet für solch eine Kälte. Neuseeland ist überall bekannt für seine Vielzahl an Adrenalin-Sportarten und Queenstown ist das Zentrum davon. Hier kann man ALLES machen: Jetboot fahren, Canyoning, Bunge Jumping usw. Dank dieser Tatsache wimmelt es hier das ganze Jahr über von Touristen, denn im Winter verwandelt sich das Städtchen in das Zermatt von Neuseeland. Aufgrund der vielen Sportlern, Backpackers und Feriengäste gibt es hier reichlich Auswahl an Sportgeschäften, Souvenirshops, Bars und Restaurants. Wir nutzten die Gelegenheit um unsere Klamotten aufzuwerten. Ansonsten verbrachten wir viel Zeit in unserem Hostel, um unsere Neuseelandreise von A-Z zu planen und auch die nächsten Stopps der Weltreise zu definieren.

Unsere Highlights:

  • Skyline Queenstown: Als sich das bisher nicht sonderlich einladende Wetter endlich besserte, packten wir die Gelegenheit am Schopf. Wir wollten unbedingt Luge fahren und die fantastische Aussicht über Queenstown probieren. Für umgerechnet CHF 40.- pro Person durften wir mit der Gondel zur Mittelstation hochfahren und 3x Luge fahren, ähnlich wie bei uns das Rodeln. Man bekommt einen Helm und eine kurze Instruktion des Gefährts und dann kann man schon los. Die Karts sind enorm einfach zu bedienen und haben doch ganz schön Speed drauf. Wir hatten mega Spass und hätten die 1.6 Kilometer lange Strecke noch ein paar Mal mehr machen können. Rund um den Restaurantkomplex und die Kartbahn gibt es verschiedene Spazierwege und Mountain Bike-Tracks, und von den Spazierwegen hat man ebenfalls eine tolle Sicht über Queenstown und Umgebung
  • Below Zero Eisbar: Die Below Zero Eisbar ist die grösste Eisbar von Ozeanien und Asien! Von den Mitarbeitern erhält man einen dicken Parka und Handschuhe, damit man sich drinnen nichts abfriert. In der Eisbar herrscht eine Temperatur von ca. Minus 11 Grad und es gibt diverse Eisskulpturen und sonderbare Sitzgelegenheiten aus Eis zu bestaunen. Sogar einen Air Hockey Tisch und Trinkgläser aus Eis waren vorhanden. In der Bar werden nur eine Handvoll Drinks und Shots angeboten, da nicht jeder Stoff die tiefen Temperaturen verträgt. Wir haben etwa eine halbe Stunde drinnen verbracht, Fotos geschossen und uns einen Eis-Drink gegönnt – definitiv eine spannende Erfahrung!
  • Ferg Burger und Bäckerei: Diesen Tipp haben wir von unserem Uber-Fahrer erhalten. Die Ferg Burger von Queenstown werden seit geräumiger Zeit auf Social Media angehimmelt. Per Zufall waren wir eines Morgens in der Ferg Bäckerei, um unser Frühstück zu kaufen. Die Leckereien aus der Bäckerei sind super lecker aber den Burger haben wir nicht probiert. Wer gegen 11.30 Uhr in Queenstown umher läuft sieht hunderte Menschen eine halbe Strasse lang anstehen, nur für einen Burger…

Von Sydney angeflogen

Anzahl Übernachtungen:

4 Nächte in Queenstown

Lake Tekapo und Mount Cook

Der Tekapo-See befindet sich mitten in der Neuseeländischen Südinsel und bietet einen idealen Ausgangspunkt für viele Wanderungen ins Gletschergebirge. Schon bei der Hinfahrt zum See konnten wir die Gebirgsketten in der Ferne betrachten. Hier befindet sich auch die «Church of the Good Shepherd», die wohl meist fotografierte Kirche Neuseelands. Das gleichnamige Dörfchen Tekapo wäre ein idealer Punkt um die Südpolarlichter zu beobachten. Die Nächte hier sind oftmals sehr klar und dank der fehlenden Lichtverschmutzung hat man gute Chancen das Naturphänomen zu sehen. Wir waren leider in der komplett falschen Saison dort, die «Aurora Australis» kann man hier nur zwischen April und Mai erblicken. Generell gehört die Mackenzie-Region (mit Mount Cook) zu einem der wenigen «International Dark Sky Reserve» der Welt. Bei einer klaren Nacht funkeln hier Millionen Sterne am Himmel und geben ein unglaubliches Bild ab. Wir hatten Pech, bei uns gab es nur Wolken 😉

Fun Fact: Der See erhält seine intensive milchig-türkise Färbung durch feinen Felsstaub. Der Fels wird durch Gletscherbewegungen zermahlen und durch das Wasser transportiert.

Unsere Highlights:

  • Lupinenfelder: Wer kennt sie nicht, die wunderschönen und farbenfrohen Bilder eines Lupinenfeldes. Die Lupinenblüte ist saisonal und vor allem in der Mackenzie-Region in den Monaten November bis Februar stark ausgeprägt. Kurz vor Tekapo sind wir an einem riesigen Blumenfeld vorbeigekommen und konnten natürlich nicht widerstehen. Der farbenfrohe Anblick war gewaltig und eine einmalige Fotokulisse
  • Mount John Summit Trekking: Wir haben uns spontan entschieden, das Mt. John Summit Trekking zu absolvieren. Das Trekking ist eine Loop-Wanderung, man startet und endet am selben Punkt. Wir haben die längere Version absolviert, wo man zuerst am Seeufer entlang spaziert. Anschliessend geht es steil in die Höhe, doch ansonsten war der Weg angenehm zum Laufen und wir waren froh um das Fitnessprogramm. Oben angekommen haben wir die tolle Aussicht über den Tekapo See und die Berge in der Umgebung genossen
  • Lake Pukaki: Wer zum Mount Cook reist, fährt zwangsweise am Lake Pukaki vorbei. Besonders bei schönem Wetter verzaubert der See mit seiner tiefblauen Farbe. Mit dem Camper fuhren wir am See entlang Richtung Mount Cook Village und auf der Strecke gibt es diverse Aussichtsplattformen und Haltemöglichkeiten, von wo aus man eine wundervolle Aussicht auf die Berglandschaft geniessen kann
  • Hooker Valley Track: Endlich sind wir in den Bergen angekommen – Sandro fühlt sich in der kalten Umgebung sichtlich wohl. Direkt neben dem Startpunkt des Trekkings gibt es einen DOC (Department of Conservation) Campingplatz, wo wir übernachtet haben. Tags darauf sind wir um 6:30 Uhr losgelaufen, denn später kommen die Touristen in Scharen. Die Wanderung ist sehr einfach und auch für Familien mit Kindern machbar. Der Pfad führt einem über drei Hängebrücken, durchs Hooker Valley (Tal), entlang des Hooker River (Fluss) und schliesslich zum Gletschersee. Im See schwimmen grosse Eisbrocken mit und man hat einen unglaublichen Ausblick auf den höchsten Berg von Neuseeland, den Mount Cook. In der Sprache der Maori heisst der Berg Mount Aoraki und ist imposante 3’754 Meter hoch. Hin und zurück brauchten wir inklusive Pause und Fotostopps knapp 3 Stunden
  • Lachs: Auf der Weiterfahrt nach Omarama kamen wir am «High Country Salmon»-Shop vorbei. Hier gibt es leckeren Königslachs zu kaufen. Die Lachse werden im Gletscherwasser gezüchtet und schmecken vorzüglich. Wir durften probieren und haben uns ein kleines bisschen Fisch gegönnt für ein spezielles Camping-Frühstück

Gefahrene Kilometer: 350 ab Christchurch

Anzahl Übernachtungen:

1 Nacht in Winchester

1 Nacht bei Mount Cook

Omarama und Oamaru

Inmitten einer Gebirgskette gelegen befindet sich das unscheinbare Dörfchen Omarama. Omarama wird aufgrund seiner Position oft auf der Durchreise besucht. Wir waren nur dort, um uns die berühmten «Clay Cliffs» anzuschauen. Anschliessend fuhren wir weiter in die kleine Hafenstadt Oamaru, um ein ganz besonders süsses Tierchen zu bestaunen. Ausser den Pinguinen hat Oamaru eine wunderschöne viktorianische Altstadt.

Unsere Highlights:

  • Clay Cliffs: Wir sind just an diesem Morgen auf die Clay Cliffs bei Omarama aufmerksam geworden und entschieden uns, dort Halt zu machen. Gut 10 Minuten lang ging es über einen Kies- und Schotterweg bis zu den Cliffs (Klippen). Der private Weg gehört einem Bauern und daher bezahlt man pro Fahrzeug 5 Dollar Wegzoll. Vom Parkplatz aus geht es zu Fuss weiter zu den Cliffs. Dort angekommen sollte man ein bisschen den steilen Weg bergauf laufen, um eine tolle Perspektive über die Felsformationen zu erhalten. Entstanden sind die spitzen Zinnen vor über vier Millionen Jahre durch einen antiken Gletscher. Verschiedene Schichten von Lehm und Geröll wurden zusammengepresst und dann hochgehoben. Übrig blieben die sonderbaren Spitzen, welche aussehen, als ob sie nicht von diesem Planeten stammen
  • Pinguin Kolonie: Oamaru ist bekannt für seine Kolonie an «Blue Penguins», den kleinsten Pinguinen der Welt! 😊 Im Information-Center kann man überteuerte Touristen-Touren buchen, wovon wir sehr abraten. Wir haben uns am Hafen auf die Suche nach den Pinguinen gemacht und landeten am Ende am Strand, wo rechts davon die überteuerten Pinguin-Touren stattfinden. Schon zu Beginn sahen wir einige Seelöwen in der Nähe, welche gemütlich auf den Steinen eine Pause einlegten und sich putzten. Faszinierend, diese Tiere von Nahem zu sehen! Eine ganze Weile später kamen die ersten Zwergpinguine aus dem Wasser. Die Pinguine watschelten vorsichtig die Küste hoch. Oben angekommen zögerten die Tierchen. Dort befindet sich nämlich das Amphitheater für die (asiatischen) Touristen. Ich schätze die «Pingus» witterten Gefahr und machten sich schleunigst auf den Weg in den nahegelegenen Wald, ihrer Schlafstätte
  • Moreaki Boulders: Die Boulders sind mysteriöse, kugelförmige Felsen, welche über einen Strand verteilt sind. Die Felsansammlung befindet sich an der Otago Küste, südlich der Stadt Oamaru. Wichtig ist, dass man bei Ebbe herkommt. Bei Flut liegen die Felsen nämlich im Meer verborgen. Die Felsbrocken sind mehrere Tonnen schwer und teilweise bis zu zwei Meter hoch! Kein Wunder also, dass die Steinkugeln mittlerweile ein beliebtes Fotosujet sind. Frühzeitig dort zu sein, lohnt sich!
  • Evansdale Cheese Factory: Auf dieser Etappe sind wir an verschiedenen Käsereien vorbeigefahren. Angehalten haben wir bei der Evansdale Cheese Factory. Diese Fabrik wurde 1978 von der Familie Dennison gegründet und produziert bis heute im Familienbesitz. Im schönen Shop gibt es 10-15 Käsesorten zu kaufen. Hätten wir einen grösseren Kühlschrank gehabt, hätten wir mehr gekauft als ein Stückchen Käse. Der Besuch hat sich auf alle Fälle gelohnt und es tat unglaublich gut, wieder einmal «richtigen» Käse zu essen 😊

       PS: Wir vermissen Käse in jeglicher Form, besonders aber ein herzhaftes Raclette wäre schön!

Gefahrene Kilometer: 250 ab Mount Cook

Anzahl Übernachtungen:

1 Nacht in Twizel

1 Nacht in Oamaru

Dunedin

Dunedin ist eine der am besten erhaltenen Viktorianischen Städte der Südhalbkugel. Hier befindet sich auch das (angeblich) meistfotografierte Gebäude Neuseelands, die Dunedin Railway Station. Vor dem schmucken Bahnhofgebäude liegt ein wunderschön gepflegter Garten. Ein Spaziergang durch die lebhafte Studentenstadt ist ebenfalls empfehlenswert, vor allem wenn der Spaziergang in der Speights Brewery endet. Das Speights Gold Medal Ale gehört zum beliebtesten Bier der Südinsulaner. Die Otago Peninsula ist eine Halbinsel vor Dunedin. Hier gibt es weltweit die einzige Festland-Brutkolonie von Königsalbatrossen. Ebenfalls lebt eine Kolonie seltener Gelbaugenpinguine auf der Halbinsel. Wie ihr sieht, gibt es hier eine Menge zu sehen und zu erleben!

Ursprünglich wollten wir noch das Larnach Castle, das einzige Schloss von Neuseeland, besuchen. Oben angekommen hatten wir zwar eine schöne Aussicht, aber ins Schloss sind wir am Ende nicht. Wir mussten leider feststellen, dass der Zugang zum Schloss stolze 34 NZD pro Person kostet! Da wir noch keinen Goldesel besitzen, haben wir uns entschieden, kehrt zu machen.

Unsere Highlights:

  • Baldwin Street: Die Baldwin Street liegt mitten in einem Wohnviertel und galt bis im 2019 als die steilste, bewohnte Strasse der Welt. Die maximale Steigung der knapp 350 Meter beträgt etwa 35 %! Wir haben uns an einem Sonntagmorgen in aller früh zur Baldwin Street begeben, um ohne andere Touristen ein paar witzige Fotos zu kreieren. 😊 Auf dem Fussweg zurück zum Camper sahen wir einen hübschen BMW mit Anlauf die steile Strasse hochdüsten. Fazit: Bitte nicht nachmachen – sogar der BMW hatte Mühe, bis ganz nach oben zu kommen
  • NZ Greenstone, Art & Carving Studio: Wir wussten schon im Voraus, dass wir dem Studio eventuell einen Besuch abstatten würden. Ich besitze einen handgefertigten Jadestein, welcher exakt an diesem Ort hergestellt wurde. Den Stein habe ich damals als Geschenk erhalten, wofür ich sehr dankbar bin. Sandro besitzt noch keinen Neuseeländischen Jadeanhänger, da er bisher nicht den passenden gefunden hat. Im Atelier stellte sich heraus, dass der einzige heute anwesende Mitarbeiter Ewan Duff ist. Ewan hat damals meinen Jadestein gemacht – Was für ein Zufall! 😊 Sandro wurde sogleich von Ewan auf die Seite genommen und hat ihm einen Katalog voll Anhänger gezeigt. Keiner hat Sandro direkt angesprochen und so haben die zwei begonnen, den Wunschanhänger selbst zu zeichnen. Als die Figur stand, wurde der Stein ausgesucht. Die Farbe und Musterung der Jadesteine sind sehr unterschiedlich. Der Besuch im Shop war ein voller Erfolg. Für einen unglaublich guten Preis bekommt Sandro nun einen handgemachten und einmaligen Jadeanhänger, wie meiner

Gefahrene Kilometer: 130 km ab Oamaru

Anzahl Übernachtungen:

1 Nacht in Dunedin

Catlins

Die «Catlins» sind ein Gebiet im Südosten von Neuseelands Südinsel. Hier befindet sich der südlichste Punkt der Südinsel, «Slope Point». Aufgrund der exponierten Lage ist diese Region extrem rauen Bedingungen ausgesetzt. Starke Winde sorgen dafür, dass viele Bäume enorm schief wachsen und die starke Brandung ist ein Magnet für Surfer aus aller Welt. Die Catlins sind zwar sehr dünn besiedelt, werden aber regelmässig von Touristen besucht. Die Natur am «Ende der Welt» ist faszinierend, da es unter anderem Wasserfälle und einen gemässigten Regenwald gibt. Aber auch die Tierwelt hier ist beeindruckend. Je nach Bucht und Saison können Delfine, Wale, Pinguine und Seelöwen gesichtet werden. Wir haben unsere Zeit hier sehr genossen und versucht, trotz dem wechselhaften Wetter möglichst viel zu sehen.

Unsere Highlights:

  • Nugget Point: Die Catlins waren bei Seefahrern berüchtigt für ihre Gefahren. Der Leuchtturm beim Nugget Point half, die erodierten Felsnadeln im Wasser besser zu erkennen. Der Englische Entdecker James Cook nannte die Felsformationen «Nuggets», da sie im Sonnenlicht wie Goldstücken aussehen. Naja, uns erinnerte das Ganze mehr an die Fantasiewelt «Avatar» 😊 Der ein Kilometer lange Fussmarsch zum Leuchtturm ist spannend, da man hier oft Seehunde beobachten kann
  • Purakaunui Falls: Die Region hat einige spektakuläre Wasserfälle zu bieten, wie die Matai und McLean Falls. Der berühmteste aber ist der Purakanui Wasserfall. Dieser stürzt beindruckende 20 Meter in die Tiefe und ist umgeben von einer Jungle-Landschaft. Sandro hat sich mit seinen Graufiltern ausgetobt und dabei sind einige tolle Aufnahmen entstanden
  • Cathedral Caves: Definitiv der touristischste Ort in den Catlins. Vor dem Besuch sollte man wissen, dass die Caves (Höhlen) nur bei Ebbe besucht werden können. Die Zugangsstrasse zum Parkplatz war kein Zuckerschlecken: Steil, voller Kies und nur einseitig befahrbar. Vom Parkplatz geht es zu Fuss gut einen Kilometer über einen Waldweg bis zum Strand und von dort nochmals ein paar hundert Meter zum Eingang der Höhlen. Der Zugang ist eng und wir mussten die Schuhe ausziehen, da die Sandlöcher bereits gefüllt waren mit kaltem Meerwasser. In der Höhle angekommen zeigt sich dann die ganze Pracht. Schon eindrücklich, was Mutter Natur alles hinkriegt
  • Curio Bay: Auch dieses Plätzchen offenbart seine Schönheit nur bei Ebbe. Hier gibt es ein enorm seltenes Naturphänomen zu sehen: Einen versteinerten Wald. Angeblich ist dieser Wald schon über 170 Millionen Jahre alt! Und doch, beim Hinschauen erkennt man ganz klar die Struktur des Holzes, als ob der Baumstamm erst vor ein paar Tagen gefällt worden wäre
  • Slope Point: Der südlichste Punkt vom Neuseeländischen Festland und ein toller Fotospot. Der Wind weht hier unglaublich stark, weshalb es in der Region viele vom Wind «verunstaltete» Bäume gibt. Wir haben beim berühmten Wegweiser ein paar lustige Fotos aufgenommen und sind dann weiter gefahren Richtung Invercargill. Die Stadt, dessen Name niemand richtig aussprechen kann

Gefahrene Kilometer: 290 km ab Dunedin

Anzahl Übernachtungen: 

1 Nacht in den Catlins

1 Nacht in Invercargill

Zu besuch bei familie frei in Riversdale

Über sieben Ecken habe ich Verwandte, welche in jungen Jahren nach Neuseeland ausgewandert sind. Adrian und Isabelle Frei und ihre fünf Kinder wohnen in der kleinen Ortschaft namens Riversdale, in der Nähe von Gore. Die beiden Schweizer haben sich hier verwirklicht und besitzen eine Bio-Milchfarm mit rund 320 Kühen. Das imposante Familienanwesen haben wir auf Anhieb gefunden und wurden herzlich willkommen geheissen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durften wir bereits am reich gedeckten Familientisch Platz nehmen und wurden verköstigt. Selbstgemachter Ziegenkäse, Trockenfleisch, gutes Brot – alles war dabei 😊 Wir haben Frei’s während den Schulferien besucht und daher waren die Kinder ebenfalls anzutreffen. Die Jungen helfen alle Hand in Hand auf dem Hof mit, jeder hat seine Aufgaben.

Nach dem leckeren Mittagessen gab es auf der Veranda Kaffee und Kuchen und wir genossen den ersten sonnigen und warmen Tag des Jahres. Für uns waren die Gespräche enorm spannend, da wir uns zum ersten Mal mit «Einheimischen» austauschen konnten und mehr über das Leben in Neuseeland und das Farmen erfuhren. Hier ein paar spannende Infos:

  • Neuseeland ist Heimat von über 24 Millionen Schafen und es gibt auch definitiv mehr Kühe hier als Menschen
  • 95 % von den Landwirtschaftserzeugnissen wird exportiert, von der Milch wird etwa 70 % pulverisiert und nach Asien verfrachtet (Milchpulver)

Am Nachmittag zeigte uns Hausherr Adrian seine Ländereien und erklärte uns wie er in seinem Betrieb wirtschaftet. Ihre Kühe werden zweimal täglich im Milchkarussell gemolken und wir waren live dabei. Interessant, wie automatisiert das Melken von statten geht. In etwa einer Stunde waren die über dreihundert Kühe gemolken und bereits selbständig auf dem Weg zu einer neuen Weide.

Zurück beim Haus durfte ich selbst Hand anlegen, das Video dazu findet ihr unten. Ich glaube, eine Kuh zu melken wäre leichter gewesen, da ich das schon einmal gemacht habe. Das Problem beim Ziegenmelken war, dass ich mich nicht getraut habe, voll zuzudrücken. Adi füllte seinen Kessel mühelos, während ich gerade mal ein halbes Glas Milch zustande brachte. Übung macht bekanntlich den Meister 😉 Nachdem sich alle herzlich auf meine Kosten amüsiert haben, packten wir Festbänke, Bier und Essen zusammen und fuhren zum Mataura River (Fluss). Die Männer machten ein gemütliches Feuer, das Bier wurde im Fluss kaltgestellt und die Mutigen gingen im erfrischenden Fluss schwimmen. Es war ein wunderbarer Abend und der perfekte Ausklang des Tages.

Am nächsten Morgen durften wir zusammen mit der Familie ein reichhaltiges Frühstück mit eigener Milch geniessen und bald darauf hiess es, Abschied zu nehmen. Herzlichen Dank nochmals an die Familie Frei für ihre Gastfreundschaft. Wir fühlten uns sofort puddelwohl und genossen unsere kurze Zeit in Riversdale sehr.

Gefahrene Kilometer: 110 km ab Invercargill

Anzahl Übernachtungen:

1 Nacht in Riversdale

Fiordland nationalpark (milford sound)

Der Milford Sound ist ein 14 Kilometer langer Meeresarm im Südwesten des Landes. Der berühmte Fjord wurde während den letzten Eiszeiten gebildet und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Rudyard Kipling bezeichnete den Fjord sogar als «achtes Weltwunder», wobei wir dies enorm weit hergeholt finden. Wer die lange Reise nach Milford auf sich nimmt, muss darauf gefasst sein, dass das Wetter nicht optimal sein wird. Im Milford Sound regnet es sehr, sehr oft und wenn es nicht gerade regnet, ist es neblig. 😉 Um ehrlich zu sein finden wir den Fjord total überbewertet. Keine Ahnung ob es daran liegt, dass wir aus der Schweiz sind oder schon einmal den Geiranger Fjord in Norwegen gesehen haben, aber es gibt so viel schönere und imposantere Orte in Neuseeland! Überlegt euch gut, ob ihr bis nach Milford fahren möchtet, die Schiffsfahrten sind nämlich völlig überteuert. Wenn wir die Südinsel nochmals bereisen, würden wir lieber den isolierteren Doubtful Sound besuchen.

Unsere Highlights:

  • Cascade Creek Campingplatz: Viele Touris nehmen die Tortour auf sich und machen einen Tagesausflug ab Te Anau oder gar Queenstown zum Milford Sound. Der Weg ist ziemlich weit und kurvig und die Berglandschaft in der Region ist wunderschön. Wir haben auf dem am nächsten gelegenen Campingplatz übernachtet, welcher direkt am Lake Gunn liegt. Wir fanden den Ort super schön und auch Budget schonend, da es im verschlafene Nest Milford nur überteuerte Übernachtungsmöglichkeiten gibt
  • Milford Sound Cruise: Überraschung: Am Morgen der Tour war es kalt und neblig. Eigentlich hatten wir schon Glück, dass es nicht geregnet hat. Statistisch gesehen regnet es hier über 180 Tage im Jahr. Die Bootstour war für uns Okey, da wir die Tickets zum halben Preis gekauft haben. Wie bereits oben erwähnt, war es für uns nichts Spezielles, da wir uns Berge und Wasser gewöhnt sind. Unser Highlight war eine Gruppe Seelöwen, welche im Wasser gespielt hat. Ganz ehrlich, die Massenabfertigung am Hafen hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Hätten wir den vollen Preis für die Tickets bezahlt wären wir enttäuscht gewesen
  • Lake Marian: Für diese 3-Kilometer-Wanderung benötigt man gut drei Stunden hin- und zurück. Gleich zu Beginn kommt man an kleinen Wasserfällen vorbei und ab dort führt der enge Pfad über Stock und Stein. Der Weg ist ziemlich steil und erfordert ein gutes Level an Fitness. Der Aufstiegt hat sich definitiv gelohnt: Oben angekommen sieht man einen grossen Bergsee mit teilweise schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Wenn es windstill ist, kann man hier tolle Spiegelungen auf der Seeoberfläche betrachten. Empfohlen ist daher, die Wanderung früh am Morgen zu absolvieren. Wir waren erst am Nachmittag da, hatten aber sehr Glück mit dem Wetter 😉

Gefahrene Kilometer: 270 km ab Riversdale

Anzahl Übernachtungen:

2 Nächte bei Lake Gunn

Wanaka

Das pittoreske Städtchen Wanaka liegt mitten in den südlichen Alpen, am gleichnamigen See. Bereits bei unserer Ankunft hat Wanaka Feriengefühle in uns entfacht. Es gibt hier eine schöne Promenade mit vielen Bars, Restaurants und Shops. Das Seeufer ist am Nachmittag ein beliebter Treffpunkt für Alt und Jung. Hier erfrischt man sich im kühlen Seewasser, liest ein Buch oder hört Musik und trinkt ein Bier beim Sonnenuntergang. In Wanaka hätten wir gerne länger logiert, da es in der Region viele traumhaftschöne Seen und Wanderungen gibt. Auch für Sternenbeobachter ist es ein toller Ausgangspunkt.

Unsere Highlights:

  • Wanaka Tree: Der alleinstehende Weidebaum steht im kühlen Wasser vom Wanaka See und ist schätzungsweise über 100 Jahre alt. Ich vermute, dass dieses Bäumchen der meistfotografierte Baum in Neuseeland ist. Wieso, ist schwer zu sagen. Die Fotokulisse sieht einfach bezaubernd aus. Ein kleiner, einsamer Baum mitten in einem grossen See und eine Vielzahl imposanter Berge im Hintergrund
  • Isthmus Peak: Wir hatten die Wahl zwischen zwei ähnlichen Wanderungen. Der bekannte Roys Peak ist knapp 1’500 Meter hoch und bietet eine schöne Aussicht über den Lake Wanaka. Wir entschieden uns für den etwas weniger hohen Isthmus Peak – aktuell noch ein halber Geheimtipp. 😊 Die Wanderung ist sehr steil und der Aufstieg anstrengend. Nach 2.5 Stunden haben wir rund 950 von 1’385 Höhenmeter überwunden. Verschwitzt haben wir den Gipfel erreicht. Dieser Ausblick werden wir wohl nie vergessen: Auf der einen Seite liegt der Lake Wanaka und auf der anderen der Lake Hawea, im Hintergrund die Südlichen Alpen. Nach einem ordentlichen Picknick und Fotostopp mussten wir die steilen 10 Kilometer wieder nach unten. Das ging vielleicht in die Knie! Wir sind stolz über diese Leistung, da wir die Wanderung in weniger als 5 Stunden Laufzeit absolviert haben – Die Wanderung würde dir sicher gefallen, Papa 😉 

Gefahrene Kilometer: 330 km ab Fiordland NP

Anzahl Übernachtungen:

2 Nächte in Wanaka

Franz-Josef-Gletscher und Arthurs Pass

In der Region Franz-Josef befinden sich zwei Gletscher: Der Franz-Josef-Gletscher und sein südlicher Nachbar, der Fox-Gletscher. Wir haben uns entschieden, den «Franz» zu besuchen, da man diesen aus nächster Nähe betrachten kann. Dank der Tasmanischen See fällt in der Region sehr viel Niederschlag, was regelmässig zu Überschwemmungen und Erdrutschen führt. Als wir auf der Nordinsel waren erfuhren wir, dass Franz-Josef und auch der Milford Sound wegen dem vielen Niederschlag gesperrt wurden – Hunderte Touristen steckten fest!

Wir sind von Wanaka über den Haast-Pass nach Franz-Josef gefahren. Wir empfehlen jedem, die Strassenzustände von der «risikoreichen» Gebieten im Vorfeld zu prüfen. Die Neuseeländische Regierung hat eine tolle Internetseite (Link einfügen) mit den entsprechenden Informationen.

Ein wichtiger Grund wieso wir unbedingt nach Franz-Josef wollten war mein Skydive. Sandro wusste über meinen Traum bescheid und schenkte mir den entsprechenden Gutschein auf den Geburtstag 😊 Leider meinte es der Wettergott nicht gut mit uns und mein Skydive wurde ständig nach hinten verschoben. Letzten Endes mussten wir absagen, um weiterzureisen. Zum guten Glück konnte ich den Skydive in der Bay of Islands auf der Nordinsel absolvieren!

Unsere Highlights:

  • Franz-Josef-Gletscher: Der Gletscher ist heutzutage noch etwa 10 Kilometer lang. Früher (so vor 150’000 Jahren) war er so gross, dass er den Mount Cook und die umliegenden Berge komplett einschloss! Damals kalbte der Franz-Josef-Gletscher direkt ins Meer, mittlerweile ist er sehr geschmolzen. Es wird vermutet, dass der «Franz» bis zur Jahrhundertwende über einen Drittel seiner Masse verlieren wird – und da soll mir jemand sagen, dass es die Klimaerwärmung nicht gibt…
  • Arthurs Pass: Der Tipp für eine Fahrt über den Arthurs Pass habe ich von einem lieben Freund erhalten. Die Bilder aus dem Internet sehen wirklich spektakulär aus und stellten wir unser ganzes Routing auf den Kopf für eine Passfahrt. Das Mühsame war, dass der Pass irgendwie überhaupt nicht auf dem Weg lag und so fuhren wir ein bisschen Zick-Zack zwischen Ost und West. Der Arthurs Pass wird ebenfalls regelmässig gesperrt und man sollte unbedingt vor Abfahrt die Strassenzustände prüfen. Wir genossen die Fahrt in vollen Zügen, das Kurvenfahren löste ein bisschen Heimatgefühle in uns aus
  • Wilde Keas: Oben auf dem Arthurs Pass befindet sich das beeindruckende Otira Viaduct, welches über 440 Meter lang ist. Hier ist ein guter Punkt, um wilde Keas zu spotten, da diese nur auf Neuseelands Südinsel leben. Keas sind die einzigen Bergpapageie der Welt und können sogar in verschneiten Regionen überwintern. Leider sind die Tiere mittlerweile auf der roten Liste für gefährdete Tiere. Fast 100 Jahre lang setzte der Neuseeländische Staat ein Kopfgeld für tote Keas aus und tausende Vögel wurden vernichtet! Die Vögel in Natura zu sehen war ein eindrückliches Erlebnis und die unscheinbar wirkenden Keas sind unter den Flügeln wunderschön gezeichnet

Gefahrene Kilometer: 300 km ab Wanaka

Anzahl Übernachtungen:

1 Nacht in Franz Josef

Hanmer Springs und Lewis Pass

Zugegeben, Hanmer Springs stand überhaupt nicht auf unserem Radar. Als wir meinen Skydive in einem Reisebüro in Queenstown buchten, haben wir viele nützliche Tipps bezüglich unserem Routing erhalten. Einer davon war, dass es auf der Südinsel kaum natürliche heisse Quellen gibt, ausgenommen in Hanmer Springs. Das kleine aber schmucke Bergdorf ist das ganze Jahr über eine Feriendestination für Einheimische und Touristen. Sei es für Abenteuerlustige, Wellnessbegeisterte, Ski- oder Radfahrer. Wir waren auf der Durchreise und stoppten nur, um etwas Adrenalin zu kriegen und uns anschliessend in der Therme wieder zu erholen.

Unsere Highlights:

  • Jetboot-Tour: Auf dem Waiau River (Fluss) gibt es ein besonderes Erlebnis für kleine Adrenalin-Junkies. Der Fluss liegt in einer engen Schlucht und das Wasser ist vielleicht 30 cm tief. Hier kann man Jetboot-Fahren 😊 Nach einer knapp gehaltenen Instruktion erhält man seine Schwimmweste und dann geht es auch schon los. Während 45 Minuten düsten wir in rasantem Tempo über das Wasser, drehten enge Kurven und zwischendurch auch aufregende 360°-Drehungen, bei denen am Ende die Felswände beängstigend nahekamen. Keine Ahnung wie man lernt, ein Boot so zu lenken aber man muss definitiv wissen was man tut! Für uns war es Nervenkitzel pur und es hat uns enorm viel Spass gemacht
  • Heisse Quellen: Nachdem wir die Jetbootfahrt unbeschadet überstanden haben, brauchten wir Erholung. So landeten wir in der berühmten Therme, welche Dank dem Wochenende rappelvoll war. Der Eintritt war etwa 20 Dollar pro Person, dafür kann man sich in den vielen verschiedenen Wasserbecken austoben. Es gab sogar ein paar Wasserrutschen, aber wir hatten kein Interesse so lange anzustehen…Wir genossen das natürlich aufgewärmte Wasser und wohltuende Pause
  • Lewis Pass: Zu Beginn haben wir eine gute Tat vollbracht und ein verrückter Wander-Tourist mitgenommen, welcher in der Umgebung irgendein 10-Tages-Trekking macht. Der Lewis Pass ist der nördlichste der drei Haupt-Pässe der Südinsel und verbindet die Ostküste mit der Westküste. Mittlerweile ist dies die Hauptroute von Christchurch nach Picton, da im Jahr 2016 eine andere Strasse bei einem Erdbeben zerstört wurde. Der Pass ist nicht einmal 1’000 Meter hoch, weniger steil wie der Arthurs Pass aber unserer Meinung nach mindestens so schön! Auf dem Weg passierten wir den Nelson Lakes Nationalpark, wo es diverse Seen und tolle Wanderungen geben soll. Es reizt uns, die Region bei einem nächsten Besuch zu erkunden

Gefahrene Kilometer: 520 km ab Franz Josef

Anzahl Übernachtungen:

1 Nacht in Amberley

1 Nacht in Richmont

Abel Tasman National Park

Dieser spezielle Nationalpark verdankt seinen Namen dem Holländischen Seefahrer und Entdecker Abel Tasman. Dieser hat als erster Europäer die Inseln Tasmanien und Neuseeland erreicht. «Sein» Nationalpark, mit vielen schönen Buchten und Ständen, liegt ganz im Norden der Insel und ist sehr isoliert zugänglich. Das bedeutet, dass man ihn entweder zu Fuss oder über den Wasserweg erreichen kann. Wir hätten eigentlich gern ein Kajak gemietet, um die schönen Strände zu besuchen aber die Preise waren ein Wucher. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, sich mit dem teuren Wassertaxi transportieren zu lassen. Wir entschieden uns um, und machten spontan eine gut 20 Kilometer Wanderung. Wer gerne wandert und mehr Zeit hat, kann hier den berühmten Abel Tasman Coast Trek absolvieren. Für den 60 Kilometer langen Trek benötigt man zwischen 3 bis 5 Tage, dafür führt er einem an einsamen Stränden und klarem, türkisfarbenen Wasser vorbei.

Unsere Highlights:

  • Wanderung im Nationalpark: Startpunkt unserer Wanderung war Totaranui, im Nordosten des Nationalparks. Der Weg dorthin war ziemlich mühsam, da wir über 12 Kilometer lang einer kurvigen Schotterpiste folgen mussten. In Totaranui gibt es ein Informationszentrum für Wanderer und Tagestouristen, sowie einen Campingplatz. Wir entschieden uns, die Wanderung Richtung Gibbs Hill zu starten. Dieser Teil war sehr steil, dafür sah die Aussicht von oben wirklich toll aus. Nach zwei Drittel der Wanderung wurde es definitiv langweilig, da es keinerlei Abwechslung auf dem Track gab. Gegen Ende kamen wir an zwei wunderschönen Stränden vorbei: Mutton Cove und Anapai Beach. Die Wanderung war eine gute Methode, um den Nationalpark günstig und aktiv zu entdecken aber ich schätze, das Wassertaxi oder Kajaken wäre sein Geld auch wert gewesen
  • Te Waikoropupu Springs: Diese besonderen und für die Maori hochheiligen Quellen sind die grössten der ganzen südlichen Hemisphäre. Zudem sind sie für ihr unglaublich klares Wasser und den enormen Wasserausstoss bekannt. Pro Sekunde werden hier angeblich 14’000 Wasser ausgestossen – so eine Menge muss man sich zuerst einmal vorstellen! Um ein Bild von der Grösse der Quellen zu erhalten, gibt es hier einen kurzen aber sehr eindrucksvollen Spazierweg. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn das Wasser war wirklich unglaublich klar. Am Morgen war die Luft praktisch Wind still, was tolle Reflektionen ergab – sieht selbst

Gefahrene Kilometer: 650 km ab Hanmer Springs

Anzahl Übernachtungen:

2 Nächte in Golden Bay

1 Nacht in Picton

Unser Fazit

Unsere drei Wochen auf der Südinsel waren intensiv und sehr abwechslungsreich. Vom tiefen Fjordland durch dichten Dschungel, vom Farmleben bis zu den Küstenstädtchen – wir haben einiges gesehen. Während unserer Reise zeigte sich das Wetter oftmals von seiner besten Seite und wir konnten von den wärmenden Sonnenstrahlen profitieren. Besonders haben es uns die Wanderungen und die reiche Tierwelt angetan. Wir sind schwer beeindruckt von der Freundlichkeit und Offenheit der Neuseeländer. Gerne kommen wir an einem Tag wieder. Mit der Fährüberfahrt von Picton nach Wellington beenden wir unser Abendteuer auf der Südinsel und freuen uns gespannt auf den Norden. 

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