Wir haben Australien als Startland unserer Reise ausgewählt, weil wir beide uns vor sechs Jahren in die Schönheit des Landes und die Freundlichkeit der Aussies verliebt haben. Tammy hat den Westen damals schon bereist, aber in einer Gruppe. Sandro hat zwar diverse Wochenendausflüge von Perth aus unternommen aber den wirklichen wilden Westen noch nicht kennengelernt. Wir beide freuen uns riesig, die Strecke von Darwin nach Perth per Camper zurück zu legen. Sooo viel Freiheit!
Die Distanz für die direkte Strecke beträgt 4’031 Kilometer. Da es unterwegs einiges zu sehen gibt rechnen wir damit, etwa 6’500 Kilometer zu machen. Dafür haben wir einen 4×4-Camper gemietet, welcher für einen Monat unser Zuhause sein wird. Gerne zeigen wir euch hier, wo uns unser Abenteuer überall hingeführt hat und was wir jeweils unternommen haben. Follow our journey! 🙂
Übrigens: Wieso wir ausgerechnet von Darwin runter nach Perth fahren und was wir sonst noch für Tipps und Tricks für Roadtrips an der Westküste auf Lager haben findet ihr hier, in einem separaten Beitrag.
LITCHFIELD NATIONALPARK
Als Start unserer Reise mit dem Camper haben wir den Litchfield Nationalpark südöstlich von Darwin ausgewählt. Der «kleine» Nationalpark ist bekannt für die vielen Wasserfälle und den in der Landschaft verstreuten Termitenhügeln, welche bis zu vier Meter hoch sind. Der berühmte Kakadu Nationalpark stand ebenfalls auf unserer Liste aber aus Zeitgründen haben wir uns gegen einen Besuch entschieden. Für den Kakadu-Park alleine sollte man zwei bis drei Nächte einplanen, da der Park enorm gross ist.
Ab November beginnt im Northern Territory offiziell die Regenzeit und somit auch der Moment, wo die berüchtigten Krokodile auf Wanderschaft sind…Wir waren nur minim von dieser Tatsache betroffen: Zum Beispiel war eine der Schwimmmöglichkeiten im Litchfield Park geschlossen, weil dort ein oder mehrere Crocs gesichtet wurden. Die Ranger in den Nationalparks machen ihren Job gut und somit muss man sich als Tourist nicht wirklich Sorgen machen, solange man sich an die Warnschilder hält. Für den Norden gilt generell: Frühestens ab Broome im Meer schwimmen gehen, vorher befindet man sich im Krokodil-Gebiet. Die Salzwassercrocs gehören auch bei den Aussies zu den gefürchtetsten Tieren ihres Landes. Es ist alles halb so wild, solange man sich informiert und an die Regeln hält 🙂
Unsere Highlights:
- Magnetic Termite Mounds: Nicht nur der Mensch arbeitet mit Zement! Die beeindruckende Bauweise der Termiten kam an diesem Ort besonders zur Geltung, da hunderte Termiten-Säulen nebeneinander stehen
- Florance Falls: Bei dem See mit den imposanten Wasserfällen hatten wir unseren ersten Badestopp. Das Wasser war glasklar und voller kleiner Fische
- Wangi Falls: Bei den bekannten Wangi Falls gab es erneut eine Abkühlung. In der Nähe der Falls gibt es einen kurzen aber anstrengenden Trampelpfad auf einen Hügel. Dort angekommen blickt man quer über den Jungle. Unser Tipp: Von dort den Sonnenuntergang geniessen!
- Litchfiled Park Road: Als Route für Allradfahrzeuge gab es eine Waldstrasse, welche aus dem Park hinaus geht. Unser Weg führte in den Jungle, durch Flüsse, über Stock und Stein, durch Sumpfgebiet und über Sand. Auf dieser Strecke gibt es diverse Wasserfälle, manche Stopps empfehlenswerter als andere. Die Fahrt an sich war uns schon abenteuerlich genug aber es war es wert 🙂
215 Kilometer ab Darwin
1 Nacht ausserhalb des Parks (Batchelor Holiday Park)
1 Nacht im Park (Wangi Falls Campground)
Katherine und Umgebung
Langsam an das Campingleben und den Linksverkehr gewöhnt, fuhren wir weiter Richtung Katherine. Unterwegs machten wir Halt beim Nitmiluk Nationalpark, dem unteren Teil des Kakadu Nationalparks. Kängurus haben wir zum Glück noch keine auf dem Highway getroffen, lediglich Kühe und ein Pferd. Bei unseren Autobahnen hat man Leitplanken oder Wände, hier gibt es sowas nicht. Für die eigene Sicherheit wird empfohlen, nie bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang zu fahren, weil dann die Tiere am aktivsten sind.
Unsere Highlights:
- Edith Falls: Nebst dem grossen Wasserfall gibt es einen schönen See zum Baden. Obwohl ein Warnschild von acht verschiedenen (unter anderem giftigen) Schlangenarten bei der Informationstafel des Parkes stand, badete eine einheimische Familie mit Kind ohne Bedenken. Da wir nicht kneifen wollten, haben wir die Einheimischen darauf angesprochen und nach ihrem OK haben wir uns dann auch in das klare Wasser gewagt.
Das Thema “Schlangen” ist bei uns Touris immer irgendwo im Hinterkopf. Solange man darauf achtet wo man hintritt, im Dunkeln immer den Weg mit einer Taschenlampe beleuchtet und bei Unsicherheit einen Holzstock (zum Lärm machen) dabei hat, kann einem nicht viel passieren. Zu 95% flüchtet die Schlange, bevor man sie überhaupt sieht. Wie bei den meisten Tieren haben sie mehr Angst vor uns als wir vor ihnen
- Katherine Gorge: Bei den Schluchten von Katherine haben wir eine kleine Wandertour gemacht. Schweissgebadet am Aussichtspunkt angekommen wurden wir mit einer phänomenalen Aussicht über den Nationalpark belohnt. Katherine Gorge ist riesig und besteht aus über 10 Schluchten. Hier kann man gut etwas länger verweilen, um alles genauer unter die Lupe zu nehmen und ein paar Wanderungen zu machen
- Heisse Quellen von Katherine: Nach dem Frühstück auf dem Caravan Park sind wir zu den nahe gelegenen heissen Quellen von Katherine gelaufen (etwa 300m vom Caravan Park entfernt). Das Wasser war glasklar und wunderschön. “heiss” fühlten sich die Quellen jedoch nicht an, da bereits am frühen Morgen hohe Temperaturen herrschten. Beim Baden ist uns aufgefallen, dass über den Quellen zahlreiche Fledermäuse in den Baumkronen hangen um zu schlafen
325 Kilometer ab Litchfield Nationalpark
1 Nacht im Riverview Tourist Village Katherine
Lake Argyle
Lake Argyle liegt etwa 70 Kilometer südlich der Stadt Kununurra und gehört bereits zum Bundesland West Australien. Wer Australien schon einmal besucht hat weiss, dass im Land strenge Quarantäne-Richtlinien gelten. Das merkt man sehr gut wenn man von einem Bundesstaat in einen anderen fliegt oder eben wenn man die Grenze zwischen Northern Territory und Western Australia mit einem Fahrzeug passiert. Entscheidend dabei ist, ob du von unten (Perth) oder oben (Darwin) kommst. Kontrolliert wird, was du nach West Australien einführst. Wir wussten zwar, dass Obst und Gemüse nicht erlaubt sind, aber dass unsere Kartoffeln, Zwiebeln und auch der brandneue Honig beschlagnahmt werden, war schon fies.
Nach dem wir die Grenze überquert haben ist uns aufgefallen, dass sich die Uhrzeit unserer Smartphones verschoben hat. Keine Ahnung wieso aber zwischen Northern Territory und Western Australia gibt es eine Zeitverschiebung von 1.5 Stunden. Ja, 1.5 Stunden (wieso?!). Naja, gut für uns – wir hatten plötzlich wieder Nachmittag.
Beim Lake Argyle Caravan Park angekommen haben wir zuerst einmal deren Infinity-Pool in Beschlag genommen. Der Pool bietet eine traumhafte Sicht auf den See und zeigt nur einen kleinen Teil seiner Grösse. Lediglich an einer Stelle ist es möglich, Zugang zum See zu gewinnen. Lake Arygle ist der grösste Stausee von Australien mit einer Fläche vergleichbar mit dem Kanton Glarus. Der See selbst ist Heimat von rund 30’000 Süsswasserkrokodilen (Freshies). Die Freshies sind grundsätzlich harmlos, da sie nicht am Menschen interessiert sind.
Unsere Highlights:
- Lake Argyle Caravan Park: Der einzige Campingplatz in der Umgebung hat uns mit seiner bestehenden Infrastruktur und den vielseitigen Angeboten positiv überrascht. Der Infinity Pool mit Sicht auf den See ist einmalig und bietet eine willkommene Abkühlung
- Sonnenuntergangs-Bootstour: Wie bereits erwähnt ist der See selbst schwer zugänglich und somit haben wir uns entschieden, an einer geführten Bootstour teilzunehmen. Die Tour dauerte 4 Stunden und Snacks, Getränke und Spirituosen beim Sonnenuntergang waren bereits inklusive. Wir wurden über die Geschichte und die Tierwelt in der Umgebung informiert. So haben wir auch gelernt, dass in der Argyle Diamantenmiene 90% aller pinkfarbenen Diamanten der Welt gefördert werden! Während dem Ausflug wurden verschiedene Badestopps angesteuert. Während dem Sonnenuntergang gab es verschiedene Käsesorten, Crackers, Bier und Wein – alles serviert auf einem umgebauten Rettungsring. Der Sonnenuntergang über dem See war unglaublich schön und der perfekte Ausklang für unsere Zeit hier
520 Kilometer ab Katherine
2 Nächte im Lake Argyle Caravan Park
Purnululu Nationalpark (Bungle Bungles)
Die Bungle Bungles sind etwa 360 Millionen Jahre alte Sandstein-Felsformationen, welche an einen Bienenkorb erinnern (daher auch ihr Name). Sie gehören zur wilden und abgeschiedenen Kimberley-Region und sind Bestandteil des UNESCO Weltkultur- und Naturerbes. Abgeschieden trifft es ziemlich gut: Um die Bungles zu erreichen benötigt man zwangsweise ein 4×4-Fahrzeug. Ab dem Infopoint des Parks sind es 53 Kilometer bis zum Eingang. Für diese kurze Strecke hatten wir knapp zwei Stunden… Die Piste ist voller Steine, holprig und hügelig. Das Fahren hat trotzdem enorm Spass gemacht 🙂
Wie bei vielen Australischen Nationalparks ist nur ein sehr geringer Teil der Fläche für Besucher zugänglich. Wir haben den Purnululu Nationalpark in zwei Teile gegliedert: Den Norden und den Süden.
Im Park angekommen haben wir uns direkt zur Nordseite begeben. Hier besuchten wir den Kurrajong-, Osmand- und Bloodwoods Lookout und haben das Tracking zum Echidna Chasm gemacht. Wir haben auf dem Campground in der Region übernachtet und sind am nächsten Tag in den Südteil des Parks gefahren, um den berühmten Cathedral Gorge zu besuchen und zu wandern.
Unsere Highlights:
- Wanderung Echidna Chasm: Die Kluft liegt im Norden des Parks und der Weg führt über einen sehr steinigen Weg zu der Schlucht. Entlang von sehr engen, roten Steilwänden wandert man durch die Kluft bis ans Ende – nichts für Menschen mit Platzangst
- The Domes und Cathedral Gorge: Der Dome ist ein gemütlicher und kurzer Spaziergang, welcher einem näher an die Sandsteinfelsen der Bungles bringt. Der erste Teil der Cahtedral Gorge-Wanderung ist auch eher wie ein Spaziergang und anschliessend folgt man den Felswänden in die Schlucht hinein. Es wird immer enger und am Ende steht man unter einer Art Kuppe, welche an eine Kathedrale erinnert. In der Mitte gibt es einen kleinen Teich, der selbst in der Trockenzeit bestehen bleibt
- Wanderung Whip Snake Gorge: Die Wanderung ist 10 Kilometer lang und Stufe 4 (es geht über Stock und Stein). Hier kamen wir an unsere Grenzen weil wir am Morgen die anderen kurzen Wanderungen und Aussichtspunkte gemacht haben und erst um 9.30 Uhr los gelaufen sind. Wir hatten zwei Liter Wasser dabei und merkten die drückende Hitze schon bei der Hälfte (es war über 40 Grad warm). Eine super Wanderung aber lieber am frühen Morgen mit genügend Wasser…;)
- Natur pur: Nebst einem weiterem Camper waren wir stehts die einzigen in der Region und konnten somit die Natur und die faszinierende Umgebung ganz für uns geniessen
450 Kilometer ab Lake Argyle
1 Nacht im Norden des Parks (Kurrajong Campground)
1 Nacht im Süden des Parks (Walardi Campground)
Fitzroy Crossing
Fitzroy Crossing war für uns ein guter Zwischenstopp auf dem Weg nach Broome. Ein Grossteil der Bevölkerung hier sind Aborigines, da fällt man als Touri gleich auf. In der Regenzeit fällt hier sooo viel Wasser dass der Fitzroy River zu einem der grössten Flüsse der Welt wird! Das Wasser steigt um bis zu 13 Meter an und alles wird überschwemmt und gesperrt. Sicher spannend, so etwas mit eigenen Augen zu erleben. Fitzroy ist bei den Australischen Fischern sehr bekannt, da hier der leckere Barramundi-Fisch gefangen werden kann.
Unsere Highlights:
- Wanderung Geikie Gorge: Der kleine Nationalpark liegt etwa 20 Fahrminuten vom Stadtzentrum entfernt. Die Wanderung hat uns den Felswänden entlang zum Flussbett des Fitzroy Rivers geführt. Der weisse Kalkstein signalisiert, wie hoch das Wasser während der Regenzeit steht
- Wallabies wie Sand am Meer: In der Fitzroy River Lodge wimmelt es nur so von den süssen Känguru ähnlichen Tierchen. Sie sind überall und im ganzen Park gibt es bestimmt über 120 Wallabies. Der einzige Nachteil ist das Autofahren: Man muss enorm aufpassen dass man keines anfährt weil sie hier an Menschen gewohnt und dadurch sehr zutraulich sind
460 Kilometer ab Purnululu (Bungle Bungles)
1 Nacht in der Fitzroy River Lodge
Broome
Broome ist wohl die berühmteste Küstenstadt der Kimberley-Region. Normalerweise hat die Stadt etwa 15’000 Einwohner aber in der Hochsaison kann sich die Zahl verdreifachen. Wir glauben dass ziemlich jeder Reisender, egal vom Süden nach Norden oder umgekehrt, dort Halt macht.
Broome gilt als Perlenhauptstadt von Australien weil hier die begehrten Südseeperlen zu finden sind. In der Stadt werden diverse Ausflüge zu Perlenfarmen angeboten und der Schmuck davon gibt es überall zu kaufen. Wirklich bekannt ist Broome aber für seine phänomenalen Sonnenuntergänge am Cable Beach, Heimat der Kamele von Broome. Ansonsten ist Broome der ideale Ausgangspunkt für eine Offroad-Fahrt zum Cape Leveque.
Wir waren enorm positiv überrascht von Broome und so haben wir uns entschieden, ganze drei Tage an diesem Ort zu verweilen.
Unsere Highlights:
- Unser Campingplatz: Der Cable Beach Caravan Park war ein Traum. Freundliche Leute, viel Platz, schöne und saubere Sanitäranlagen, einen grossen Pool und die Cable Beach ist bequem zu Fuss erreichbar
- Kino Sun Pictures: Das älteste noch in Betrieb stehende Freilichtkino der Welt! Wir haben den neuen Joker-Film hier geschaut. Unser Tipp: Bringt euer eigenes Kissen und eine dünne Decke mit, da die Liegestuhl-Sessel schon ziemlich durchgehangen und unbequem sind
- Manari Road: Anstatt zum weit entfernten Cape Leveque zu fahren haben wir uns für die Manari Road entschieden. Ebenfalls nur für 4×4-Fahrzeuge geeignet, da die Strecke sehr sandig ist. Man fährt alles der Küste entlang und kann auf dem Weg verschiedene Fotostopps machen. Ein toller Hingucker fürs Auge, zum Schwimmen leider nicht geeignet (Salzwasserkrokodile)
- Gantheaume Point beim Leuchtturm: Hier sieht man die feuerroten Felsen und das türkisblaue Meer aufeinander treffen: Ein geniales Fotosujet
- Cable Beach: Der 22 Kilometer lange weisse Sandstrand erinnert an eine tropische Oase. Der Place to be für den Sonnenuntergang, mit oder ohne Kamelritt.
Gut zu wissen: Man darf auch mit seinem Auto auf dem Sand fahren und so den Sonnenuntergang betrachten
500 Kilometer ab Fitzroy Crossing
3 Nächte im Cable Beach Caravan Park
Eighty Mile Beach
Lasst euch nicht von dem Namen in die Irre führen: In Wirklichkeit ist der Strand nicht 80 sondern 135 Meilen lang, also etwa 220 Kilometern! Gemäss verschiedenen Apps kann man einen Teil der Eighty Mile Beach am Strand entlang fahren – die Gerüchte stimmen nicht. Wir haben uns bei den Einheimischen erkundigt und es ist sehr gefährlich weil hier starke Gezeitenunterschiede herrschen.
Schwimmen im Meer wird hier ebenfalls nicht empfohlen weil das Meer relativ unruhig und wellig ist und somit viel Sand aufwirbelt, welcher die Sicht trübt. All das zusammen mit dem seichten Wasser ist ideal für kleine Haifisch-Arten. Daher ist der Strand besser für Fischer als für Badegäste geeignet.
Unsere Highlights:
- Die Tierwelt am Strand: Die vielen schönen Muscheln am Strand sorgten für eine Menge Krebse und Meeresschnecken. Bei Ebbe sehr spannend, egal wo man hinschaut, irgendetwas bewegt sich immer
- Wunderschöner Sonnenuntergang: Bis jetzt wohl der schönste Sonnenuntergang, den wir auf unserer Reise gesehen haben. Es war Ebbe und das bisschen Wasser sorgte für eine tolle Reflektion
- Schildkröten beim Eier legen: Gemäss den dortigen Aborigines kommen die Wallriffschildkröten zwischen September und Januar an den Strand der Eighty Mile Beach um ihre Eier zu legen. Sie kommen dann, wenn der Himmel leicht bewölkt ist und der Mond schimmert, dann wenn die Flut am höchsten ist. Wir waren also ab 23.00 Uhr am Strand und nach kurzem Suchen wurden wir fündig – wir sahen eine Schildkröte beim Eier legen und waren überrascht ab ihrer Grösse. Ein magischer Moment für uns – vor allem als die Schildkröte sich zurück zum Meer begeben und darauf gewartet hat, dass die Wellen sie forttragen
325 Kilometer ab Broome
1 Nacht im Eighty Mile Beach Caravan Park
Karijini Nationalpark
Der Karijini Nationalpark war für mich (Tammy) bereits vor Beginn unserer Weltreise ein absolutes Muss in Westaustralien. Ich habe den Park vor sechs Jahren einmal besucht und habe mich direkt in seine wilden Schluchten und wunderschönen Süsswasserpools verliebt. Es war ein besonderes Erlebnis, den Park nun mit Sandro neu entdecken zu können. Dieser Stopp war für unsere Reise speziell, da er die Halbzeit unseres Roadtrips signalisiert.
Karijini ist wohl einer der grössten und meistbesuchten Nationalparks von Australien. Sein Ruf eilt ihm weit voraus. Er überzeugt durch seine zahlreichen, unterschiedlichen Schluchten und die vielen dazugehörigen Wanderungen. Viele der felsigen Wanderungen sind ziemlich anspruchsvoll aber grundsätzlich gibt es hier für jeden eine passende.
Damals habe ich den Park im Winter besucht, also kurz nach der Regenzeit. Jetzt haben wir den Park im australischen Sommer besucht und man sieht, dass wenig Wasser in den Schluchten vorhanden ist. Im Karijini herrscht ein tropisches Wüstenklima und so kann es im Sommer gut 50 Grad warm werden und in den Winternächten Minus-Temperaturen geben. Wegen der Regenzeit und der Hitze wird der Park oft Anfang Dezember geschlossen – wir hatten also wieder einmal Glück 🙂
Übrigens: In der Hochsaison muss man seine Übernachtungsmöglichkeit im Park zwingend vorreservieren, da es lediglich zwei Campingplätze gibt. Wir haben viel Positives vom Dales Campground gehört. Wer mehr Budget hat oder sich etwas besonderes leisten möchte sollte im Karijini Eco Retreat in einem der Luxuszelte nächtigen.
Unsere Highlights (Sorry, wir konnten uns nicht mehr limitieren):
- Dales Gorge: Wohl die beliebteste Schlucht des Nationalparks, da gewisse Wasserlöcher sehr leicht zu erreichen sind. Über viele Metalltreppen geht es vom Parkplatz hinunter zu den Fortescue Wasserfällen. Von da aus gelangt man über einen kurzen Umweg zum Fern Pool, einer kleinen grünen Oase der Ruhe. Uns haben die Fortescue Falls sehr gefallen, da das Wasser unglaublich klar und erfrischend war (also kalt für Sandro). Von den Fortescue Falls aus startet man die Wanderung zum Circular Pool. Der Wanderweg ist sehr abwechslungsreich: Wir hüpften über im Wasser gelegene Wackelsteine, über Baumstämme und grosse Felsplatten. Sehr idyllisch und viele Teile der Wanderung ist man im Schatten unterwegs. Fast bei den Circular Pools angekommen gibt es ein paar Aussichtspunkte, welche man sich auf dem Rückweg unbedingt anschauen sollte. Wer sportlich ist wandert die steile Steintreppe von der Schlucht zum Parkplatz, ansonsten könnte man auch mit dem Auto von A nach B fahren. Wir haben die Treppe liebevoll “Treppe der Qualen” genannt aber es war ein super Fitness-Programm und Kreislauftraining. Bis auf diese Treppe ist die Wanderung nicht erwähnenswert schwer
- Handcock Gorge: Der Handcock Gorge und Handrail Pool sind beide ab der Weano Schlucht zu erreichen. Der Schwierigkeitsgrad dieser Wanderung liegt bei Stufe 5 und ist nur für Personen mit hohem Fitnesslevel geeignet, weil man ein paar sehr enge Passagen überqueren und je nach Wasserpegel auch durchs Wasser laufen muss. Wir haben die abenteuerlichere Version gemacht und sind bei dieser berühmten Stelle einfach rechts der Felswand entlang geklettert, statt uns nass zu machen. Um zum weltbekannten Kermits Pool zu gelangen, muss man kurz vor dem Ende den Spider Walk meistern. Da Sommer ist hatte es kaum Wasser in dieser schulterbreiten Schlucht und so kamen wir relativ einfach vorwärts. Im Winter fliesst ein kleiner Fluss durch die Schlucht, sodass man sich zwischen den Felswänden festhalten und sich so fortbewegen muss – daher auch der Name Spinnen-Weg. Die Wanderung lohnt sich absolut, sobald man bei dem traumhaft schönen Wasserloch angekommen ist. Das Wasser im Karijini ist eigentlich in jeder Jahreszeit ziemlich kalt aber für uns jedes Mal eine willkommene Abkühlung nach dem Wandern in der Hitze
- Handrail Pool, Weano Gorge: Diese Wanderung wird ebenfalls als Stufe 5-Wanderung klassifiziert. In Wirklichkeit wird man aber nur auf den letzten 150 Meter gefordert. Als erstes muss man den Lower Weano Trail machen (etwa 1 Kilometer). Anschliessend steht man oberhalb des Handrail Pools. Von dort muss man sich an dicken Metallstangen festhalten, damit man über ein paar “Stufen” sicher in die Tiefe kommt. Der Pool ist sehr schön anzuschauen, schwimmen kann man jedoch nur saisonal. Auf dem Rückweg haben wir den Lower Weano Trail beendet und sich dann via Upper Weano Trail zurück zum Parkplatz. Am Ende sollte man sich unbedingt noch die beiden Aussichtspunkte Oxer und Junction Pool ansehen, welche einen tollen Blick auf den Handcock Gorge freigeben
- Knox Gorge: Knox und Joffre Gorge sind bisher eher touristisch unbekannte Schluchten. Den Joffre Gorge haben wir auch gemacht, war aber aufgrund des fehlenden Wassers nicht sehr schön und daher gehen wir hier nicht weiter darauf ein. Der Beginn der Knox Gorge-Wanderung ist sehr anspruchsvoll, weil man über eine Steintreppe zur Schlucht hinunter muss. Nennen wir es Treppe, in Wirklichkeit war es eher ein Haufen Geröll mit Wegweisern. Unten angekommen ist der Rest des Weges relativ einfach zu bestreiten. Die Schlucht ist verhältnismässig zu den anderen sehr lebhaft und idyllisch und es gibt viele Wasserbecken. Auch hier sollte man am Ende unbedingt zu den Lookouts gehen, damit man die gewanderte Strecke von ober herab bewundern kann. Für uns gilt der Knox Gorge als geheimer Schatz des Karijini Nationalparks
- Sternenhimmel: Der Sternenhimmel vom Karijini Nationalpark aus zu betrachten, ist ein wunderbares Erlebnis. Hier sieht man in der Nacht Millionen kleiner und grosser Sterne und sogar die Milchstrasse kann man teilweise sehen. Mit Campingstuhl und einer Decke bewaffnet kann man Stunden damit verbringen den Himmel anzuschauen und versuchen, Sternbilder zu entdecken
- Hamersley Gorge: Der Hamersley Gorge liegt im Nordwesten des Nationalparks, ziemlich abseits im Vergleich zu den anderen Schluchten. Die Fahrt über die ungeteerte Strasse lohnt sich sehr. Der Süsswasserpool ist vom Parkplatz aus in etwa 300 Metern erreichbar und daher auch bei Familien mit Kleinkindern sehr beliebt. Unten angekommen kann man rechts über grosse Steinplatten klettern, damit man zu den verschiedenen kleinen Pools der Schlucht gelangt. In all diesen Pools kann man gefahrenlos baden oder mit einem Kayak auf Entdeckungstour gehen. Berühmt ist Hamersley Gorge vor allem für den Spa Pool, einem sehr tiefen Pool mit Mini-Wasserfall. Wir haben die Erfrischung und das Schwimmen im sauberen und klaren Wasser extrem genossen. Ein echtes Karijini-Highlight zum Schluss!
730 Kilometer ab Eighty Mile Beach
1 Nacht ausserhalb des Parks (Auski Roadhouse)
2 Nächte im Park (Karijini Eco Retreat)
Exmouth und cape range nationalpark
Exmouth ist ein wahres Juwel an der Westküste. Dürften wir irgendwo in Australien sesshaft werden wäre Exmouth ganz klar einer der Favoriten. Das Städtchen ist übersichtlich aufgebaut und hat alles was man zum Leben braucht. Es gibt wunderschöne Häuser hier und für uns Schweizer überraschend günstig…
Das einladende Städtchen ist der perfekte Ausgangspunkt um das Ningaloo Reef zu entdecken. Meiner Meinung (Tammy) ist das Riff schöner als das Great Barrier Reef im Osten. Das Ningaloo Reef gehört zum Cape Range Nationalpark und ist saisonal auch die Heimat von dem Grössten Fisch des Meeres: Dem Walhai. Hier gibt es ein paar der schönsten Strände von Westaustralien mit famosen Schnorchel Spots. Klarer Fall den das Riff ist das grösste Saum Riff der Welt und beheimatet über 300 Korallen- und über 500 Fischarten.
Unsere Highlights:
- RAC Holiday Park: RAC ist wie bei uns der TCS und sie haben verschiedene Campingplätze in Australien. Trotz unserer später Ankunft haben wir einen schönen Platz erhalten und die Infrastruktur des Parks ist top
- Ningaloo Bäckerei: Die beste und einzige Bäckerei von Exmouth. Kein Wundern denn hier hat keine Konkurrenz eine Chance. Die Auswahl ist gigantisch: Über Pie’s zu Pommes, Pizza, Sandwiches, Burgers, Riesen Muffins, Eclairs und so weiter und so fort. Die Portionen sind grosszügig und die Preise fair. Es war so lecker, dass wir gleich zwei Tage hintereinander dort Mittag gegessen haben 🙂
- Whalebone Brewery: Unsere tollen Campingplatz-Nachbarn haben uns den Tipp gegeben und so sind wir zusammen etwas trinken gegangen. Die Brauerei ist bequem zu Fuss vom Campingplatz erreichbar und bietet leckere Pizzas und super Bier an. Achtung: Ihre Pale Ale’s haben es in sich!
- Schnorcheln im Ningaloo Reef (Cape Range Nationalpark): Das Tolle an diesem Riff ist, dass man seine Schnorchel Ausrüstung anziehen kann und nach drei Schritten ist man bereits mitten im Riff. Kein stundenlanges hin und herfahren. Wir sahen Schildkröten, viele Rochen, Tintenfische, Nemos, Papageienfische, Seegurken, einen Baby-Riff Hai und vieles mehr.
Oyster Stack ist einer der besten Schnorchel Spots des Parks. Wichtig zu wissen ist, dass es hier extrem auf die Gezeiten ankommt. Man benötigt eine Karte wo man die Höhe des Meeres zu bestimmten Uhrzeiten (Ebbe und Flut) bestimmen kann. Gerade bei Oyster Stack kann nur bei Flut ab 1.20m geschnorchelt werden - Turquoise Bay: Das wohl klarste Meer in ganz Westaustralien. Wenn man hier auf dem schneeweissen Sand am türkisblauen Meer entlang läuft sieht man die Rochen und Fische davongleiten – so klar ist es 🙂 Kein Wunder, dass der Strand auch bei Familien so beliebt ist. Für uns ist Turquoise Bay ein Paradies für jeden
790 Kilometer ab Karijini Nationalpark
2 Nächte im RAC Exmouth Cape Holiday Park)
1 Nacht im Cape Range Nationalpark
(Osprey Bay Campground)
Coral Bay
Von Coral Bay aus lässt sich der untere Teil vom Ningaloo Reef entdecken und somit hat es vor allem für Taucher und Schnorchler Relevanz. Wir waren eher enttäuscht von Coral Bay. Es ist touristisch völlig überbewertet: Ausser zwei Campingplätzen, einer Handvoll Einkaufsmöglichkeiten und einer Bar gibt es hier nichts. Alles ist völlig überteuert und auch die Strände sind nicht vergleichbar mit denen im Cape Range Nationalpark.
Es soll ein paar Tolle Schnorchelstellen geben, die sind jedoch nur mit einem 4×4-Auto zu erreichen. Wir mit unserem Allrad-Camper sind mehrfach fast im Sand eingesunken und haben daher den Rückzug angetreten. Unser Highlight in Coral Bay waren definitiv die Riff Haie 😊
Unsere Highlights:
- Reef Shark Nursery: Bei Bills Bay geht es weiter rechts nach Skeleton Beach, wo sich eine Reef Shark Nursery befindet. Die Nursery ist eigentlich nichts anderes als eine kleine Lagune, der ideale Spielplatz für Baby Schwarzspitzen-Riff Haie 😊 Nach einem kurzen Strandspaziergang sind wir angekommen und haben locker 30 Riff Haie im seichten Wasser angetroffen! Wir haben unsere Kameras geschnappt und sind durchs Wasser gewatet. Die Tiere sind ziemlich scheu und man brauch auch keine Angst vor ihnen zu haben da sie relativ harmlos für den Menschen sind
- Tammys Homemade Chilli: Nicht ganz so gut wie Papa’s Chilli aber nahe dran und ein kleines Stück Heimat für Tammy. Chilli mit Zwiebeln, Knoblauch, Karotten, Zucchetti und viel Jalapenos – Lecker!
290 Kilometer ab Exmouth
1 Nacht im Peoples Park Coral Bay
Carnarvon
Carnarvon ist DER Früchte und Gemüse-Lieferant. 70% des ganzen Bedarfs von Western Australia wird hier produziert. Nicht überraschend also, dass man unzählige Plantagen ausserhalb von Carnarvon-Stadt sieht. Diese Tatsache war ideal für uns: Beim Einkaufen haben wir von den niedrigeren Obst-/Gemüsepreisen profitiert. Man merkt, dass viel von hier kommt und wirklich frisch und lecker aussieht (nicht wie an anderen Orten…)
Interessant ist, dass Carnarvon überhaupt nicht auf unserem Reise-Radar stand. Wir wurden sehr positiv von diesem Ort überrascht. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir wohl dem Space Museum von Carnarvon noch einen Besuch abgestattet, soll angeblich mega cool sein.
Unsere Highlights:
- Fruit Loop (Bumbak’s) 😊: In diesem “Kreis” von Carnarvon befinden sich einige Plantagen mit Shops direkt am Strassenrand. Als erstes sind wir zur Bananen- und Mango Plantage der Familie Bumbak gefahren. Die Bumbak’s Farm ist in der Umgebung bekannt für deren ausgezeichnetes handgemachtes Glacé. Das Angebot im Shop war riesig: Essig, Dipsaucen, Pickles, Konfitüre, Eingemachtes und so weiter. Wir haben unbeabsichtigt mehr als nur ein Glacé gekauft und wurden nicht enttäuscht – ein wahrer Geheimtipp
- Kakteen Farm: Ein schöner Stopp, mitten im Fruit Loop und ein super Fotosujet. Wieso eine Kaktus Farm in Carnarvon steht weiss niemand so genau. Angeblich sind die Besitzer einfach riesige Kakteen-Fans. Wir finden es cool
250 Kilometer ab Coral Bay
1 Nacht im Coral Coast Tourist Park
Shark Bay, Monkey Mia und Umgebung
Die ganze Shark Bay Region wurde 1991 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen in Anerkennung ihrer natürlichen Schönheit und biologischen Vielfalt. Hier leben die berühmten Monkey Mia-Delfine und auch die weltgrösste Dugong-Population ist da anzutreffen – die Dugongs haben wir leider nicht gesehen :/
Sorry schon jetzt für den untenstehenden Roman aber in der Shark Bay Region gibt es sooo viel Sehenswertes 🙂
Unsere Highlights:
- Hamelin Pool: Die hiesigen Stromatolithen sind die grössten und ältesten lebenden Fossilien des Planeten und stolze 3.5 Milliarden Jahre alt! Stromatolithen sind nichts anderes als eine Ablagerung von bestimmten Bakterienarten. Angeblich sind die meisten anderen Stromatolithen der Welt bereits verschwunden, die in Hamelin Pool leben noch, weil das Wasser hier einen enorm hohen Salzgehalt aufweist
- Shell Beach: Einer der zwei einzigen Strände der Welt, welcher komplett aus weissen Muscheln besteht. Ein komisches Gefühl, auf Millionen kleiner Muscheln zu laufen (Badeschuhe empfohlen!). Ein toller Fotostopp und ein Must-See in der Region von Shark Bay
- François Péron Nationalpark: Die Strassen im Nationalpark sind nur für (starke/hochtourige) 4×4-Fahrzeuge geeignet, da sie komplett aus Sand bestehen. Aus diesem Grund muss man beim Eingang Luft aus den Reifen lassen, damit das Fahrzeug mehr Gripp auf dem Sand hat. Bitte nicht vergessen, den Reifendruck nach dem Parkbesuch wieder zu erhöhen 😉 Vom Eingangspunkt sind es etwa 45 Kilometer im Sand bis zur Spitze, dem Cape Péron. Wegen der starken Strömung kann beim Cape leider nicht gebadet werden. Dafür bietet dieser Punkt eine spektakuläre Fotokulisse.
Ein absolutes Highlight war der Skipjack Point (Lookout). Hier haben wir einen Riff Hai gesichtet, zwei süsse Meeresschildkröten und einen Rochen. Was wie zwei grosse, schwarze Steine aussah waren in Wahrheit Manta Rochen!!! Die beiden hatten schätzungsweise eine Spannweite von 2 Metern. Manta Rays können jedoch 7 bis 9m gross und bis zu zwei Tonnen schwer werden – könnten also Junge gewesen sein. Wir standen wie angewurzelt da und am Ende waren sechs oder sieben Manta Rochen vor unseren Augen. Kaum haben wir den Mantas den Rücken zugekehrt hat Tammy bei der nächsten Bucht einen Bottlenose Delfin gespottet. Es war Mittagszeit und die Delfine (mittlerweile 2) am Jagen. Bottlenose Delfine unterscheiden sich von ihren Artgenossen dadurch, dass sie ihre Beute ganz ans Ufer treiben und dann essen. Ein interessantes Naturschauspiel
- Monkey Mia Delfine: Angeblich besuchen die wilden Delfine den Ort von Monkey Mia seit über 40 Jahren. Menschen haben später angefangen, den Delfinen einen Fisch pro Tag anzubieten. Heutzutage finden bis zu drei Delfin-Begegnungen pro Tag statt. In jeder werden maximal drei kleine Fische an einen Delfin verfüttert. Diese Fische sind weniger als 10 % ihres täglichen Bedarfs und so wird sichergestellt, dass die Delfine anschliessend selbstständig jagen gehen und unabhängig bleiben. Monkey Mia ist einer der wenigen Orte der Welt, wo man wilden Delfinen so nahe kommen kann. Ein spezielles Highlight für mich (Tammy) war es, einer der Delfine füttern zu dürfen
- Ocean Park Aquarium: Ausserhalb von Denham befindet sich der Ocean Park, wie ein Aquarium aber besser. Statt einfach durch zu laufen beinhaltet der Eintritt eine geführte Tour und anstelle von Aquarien sind es hier offene Tanks, wo man die Fische viel besser betrachten kann. Die Führer sind alles Meeresbiologen, welche ihr Wissen mit uns geteilt haben. Über Lion Fische (die schönen und tödlichen roten Fische), Black Nemos, eklige Steinfische, Seeschlangen, Rochen, eine gerettete Schildkröte namens Donatello und einem Tank voller Haie war alles dabei. Es war unglaublich spannend und das Haibecken hat uns schwer beeindruckt. Man steht auf einer Holzbrücke relativ nahe am Wasser und die Giganten schwimmen unter einem hindurch!
Fazit: Viele Meerestiere besitzen einen giftigen/schmerzhaften Abwehrmechanismus aber sie töten einem nicht (nicht, wenn man rechtzeitig Behandlung bekommt). Schon einmal gut zu wissen! Bei den Steinfischen ist es so, dass Frauen die Kinder geboren haben uns später auf einen Steinfisch getreten sind sagen, dass es etwa 10x schlimmer ist als eine Geburt. Schön zu hören, denn in der Region von Shark Bay ist der Steinfisch sehr stark vertreten und man sieht an vielen Orten Warnschilder…
810 Kilometer ab Carnarvon
1 Nacht auf dem Eagle Bluff Campground
1 Nacht im Shark Bay Caravan Park, Denham
Kalbarri Nationalpark
Der Kalbarri Nationalpark ist 186’000 Hektaren gross und besteht aus zwei Teilen. Der klassische Teil vom Park ist im Landesinneren und überzeugt durch schöne Wanderungen, auf welchen die Fluss-Schluchten und Felsformationen besonders zur Geltung kommen. Zudem beherbergt der Park einen bekannten Instagram-Spot: Das Nature’s Window. Wie der Name schon sagt sieht es aus wie ein Fenster in der Steinwand. Vor sechs Jahren war diese Attraktion noch nicht so bekannt, mittlerweile wimmelt es von aufgestylten Asiaten, welche hier das perfekte Bild für Instagram schiessen wollen. Wir wollten eigentlich mehr Wanderungen im Park unternehmen aber ein Ranger hat uns vor der enormen Hitze gewarnt. Angeblich beträgt der Temperaturunterschied vom Parkplatz zu gewissen Stellen im Park 10-14 Grad. Es kann also locker 50 Grad heiss werden, während du gemütlich wanderst. Angeblich hatten sie letzte Woche schon ein Toter, welcher auf dem 8 Kilometer Marsch einen Hitzeschlag bekam oder sonst dehydriert ist… Somit haben wir uns gegen die lange Wanderung entschieden – Sicherheit geht vor.
Der zweite und weniger touristische Teil vom Kalbarri Nationalpark liegt direkt an der Küste des Indischen Ozeans. Schroffes Outback trifft hier auf weisse Sandstrände. Wir haben fast alle Stopps im Küsten-Nationalpark besucht aber irgendwann wurde es sehr eintönig für uns. Es ist schön aber immer dasselbe: Felsen und ein kurzer Wanderweg zu einem Strand, wo man dank den Wellen und dem Wind sowieso nicht baden kann. Zudem war der Wind an der Küste saumässig stark und unangenehm.
Unsere Highlights:
- Nature’s Window: Das Fenster in der Steinwand liegt genau so, dass man einen super Ausblick auf den Murchison River hat. Ein wunderschöner Foto Spot. Am besten gleich am Morgen früh los, damit man den Ausblick auch halbwegs in Ruhe geniessen kann 😉
- Z-Bend: Wahrscheinlich eine der beliebtesten Wanderungen im Park. Der Weg ist ziemlich easy und kurz und führt am Schluss zu einer auf einem überhängenden Felsen stehende Plattform. Belohnt wird man mit einer phänomenalen Aussicht über den Murchison River
- River Trail: Diese Wanderung ist nichts anderes als eine Art Verlängerung des Z-Bend Trails. Wir haben diesen Teil zuerst gemacht, weil man hier zum Flussbett hinunter wandern kann. Der Weg ist ziemlich steinig und hat ein paar anspruchsvolle Stellen aber die Sicht am Ende war es wert
- Four Ways Trail: Wir haben uns sehr spontan für diesen 6 Kilometer Spaziergang entschieden, da wir den “Loop” wegen der Hitze nicht machen konnten. Der Weg ist ziemlich schmal, dafür aber einfach. Es geht ein wenig über Stock und Stein und ist sogar ein bisschen beschattet. Am Ende sind wir bei einer Wasserstelle gelandet aber wir haben uns nicht getraut, dort schwimmen zu gehen (keine Ahnung ob man das auch darf!)
- Island Rock: Dieser gewaltige Fels war früher einmal mit dem Festland verbunden, mittlerweile steht er ganz alleine im Meer. Ein kurzer und schöner Pfad führt einem vom Parkplatz direkt zu der Aussichtsplattform
- Pink Lake (Hutt Lagoon): In Australien gibt es verschiedene pinke Seen. Einer davon liegt etwas südlich von Kalbarri und ist überraschend einfach zugänglich. Der Pink Lake ist etwa 5 Kilometer von Port Gregory entfernt. Wir haben den See vom Gregory Lookout aus betrachtet, von wo aus man unserer Meinung nach eine super Sicht auf dieses Naturwunder bekommt. Der See ist nicht immer gleich pink: Je nach Jahreszeit, Tageszeit und Bewölkung wechselt er die Farbe von Rot über Rosa bis hin zu Lila und Violett. Verantwortlich für dieses Spektakel sind angeblich verschiedene Bakterien und Algen
460 Kilometer ab Denham
1 Nacht ausserhalb des Parks
(Galena Bridge Campground)
1 Nacht im Murchison Caravan Park, Kalbarri
Geraldton, Jurien Bay und Cervantes (Inklusive Pinnacles)
Geraldton ist eine verhältnismässig grosse Stadt an der Westküste, nicht allzu weit von Perth entfernt. Wir hatten überhaupt nicht vor, zwei Nächte an diesem Ort zu verweilen aber wir hatten noch eine Nacht übrig und wollten mal einen Tag Pause vom ganzen Autofahren. Geraldton ist bekannt für die Fischerei und somit gibt es hier diverse Seafood-Restaurants. Seit dem Start unserer Reise waren wir nicht mehr in einem richtigen Restaurant essen. In den Städten ein paar Mal an einer Imbissbude oder so und sonst haben wir immer selber gekocht. Wir haben uns hier so richtig verwöhnen lassen aber dazu unten mehr.
Jurien Bay war unser nach Coral Bay der zweite Flop unseres Trips. Ausserhalb von Jurien Bay liegt der Marine Park mit der berühmten Seehundinsel. Es gibt eine Art endemischer Seehunde in Australien und hier hat man die Möglichkeit, mit den neugierigen Tieren zu schwimmen. Wir wollten sehr gerne so eine Tour unternehmen aber die sind ziemlich teuer. Zudem lag das Problem darin, dass wir die Tour vor Ort buchen wollten, damit wir die diversen Anbieter besser vergleichen können. Leider waren wir an einem Sonntag dort und alles hatte geschlossen – Infos am Hafen waren auch keine zu finden und somit haben wir es bleiben lassen.
Cervantes liegt ganz am Anfang von Australiens “Korallenküste” und ist der ideale Ausgangspunkt für den Besuch der Pinnacles (Nambung Nationalpark). Ansonsten hat das kleine Fischerdorf keine Attraktionen in petto. Für uns war es jedoch tiptop und wir konnten so einen ruhigen Nachmittag dort verbringen.
Unsere Highlights:
- Harbour View Restaurant – Geraldton: Hier haben wir es uns so richtig gut gehen lassen. Das Harbour View Restaurant liegt war nicht direkt am Strand aber das Meer kann man vom vierten Stock wunderbar sehen. Angeblich ist das der fancy place to be in Geraldton. Sandro liebt Meeresfrüchte und ich bin mittlerweile ebenfalls auf den Geschmack gekommen. Für gut 20 Dollar haben wir uns hier eine kleine Portion Austern als Vorspeise geteilt. Wir sind beide echt begeistert! Anschliessend gab es eine Monsterportion Meeresfrüchte-Pasta und dazu eine Flasche Weisswein.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren bedanken. Svenja und Evelyne: Tausend Mal Danke für euren grosszügigen Beitrag und die schöne Geste. Wir hatten einen unvergesslichen Abend mit toller Live-Klaviermusik und super Bedienung. Wir haben es richtig genossen und fest an euch gedacht <3
- Nambung Nationalpark (Pinnacles): Die Pinnacles gehören zu einem der vielen Naturwundern von Australien. Diese bis zu vier Meter hohen Kalksteinsäulen sind einmalig und ein tolles Fotosujet dazu. Genauer betrachten lassen sich die Säulen zu Fuss und/oder per Auto
- Hangover Bay: Dieses kleine Juwel gehört ebenfalls zum Nambung Nationalpark. Wir waren an einem Montag dort und hatten das Glück, die Badebucht fast für uns alleine zu haben. Weisser Strand und glasklares Wasser – sehr paradiesisch und auch gut zum Schnorcheln
- RAC Cervantes Holiday Park: Die letzte Station unserer Reise hat uns netterweise nochmals zu einem RAC Park geführt. Der Park wurde erst kürzlich renoviert und ist somit in top Zustand. Alles ist modern, grosszügig gestaltet und sauber. Die Poolanlage ist ideal für heisse Tage
480 Kilometer ab Kalbarri bis Cervantes
1 Nacht auf einem Gratis-Parkplatz in Geraldton
1 Nacht im Belair Gardens Caravan Park, Geraldton
1 Nacht im Sandy Cape Campground
(ausserhalb von Jurien Bay)
1 Nacht im RAC Cervantes Holiday Park, Cervantes
Unser Fazit
Die Zeit vergeht wie im Flug und nun sind wir bereits in Perth. Unser Roadtrip quer durch Australiens wilden Westen brachte jeden Tag neue Überraschungen und Abenteuer mit sich und war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg!
Unterwegs begegneten wir vielen spannende Menschen aus der ganzen Welt und konnten in kurzer Zeit auch Freundschaften schliessen. Die Natur und die facettenreiche Landschaft von Westaustralien haben uns in ihren Bann gezogen. Die abwechslungsreichen Wanderungen im Karijini Nationalpark gehören zu unseren absoluten Highlights der Reise. Besonders gefallen hat uns zudem das wundervolle Ningaloo Reef bei Exmouth, welches mit seiner vielfältigen Unterwasserwelt enorm viel zu bieten hat. Hier hätten wir gerne noch etwas länger verweilt! Aber wer weiss, vielleicht kommen wir ja eines Tages zurück.
Während unserer Reise war ein Toyota Hilux unser temporäres Zuhause. Damit er auch zur Familie gehört, haben wir ihn auf den Namen Hicks getauft. Unser Hicks hat uns sicher überall hin gebracht: Es gab keine Unfälle und wir mussten auch kein einziges Mal Reifen wechseln! Ein bisschen unvorstellbar wenn man bedenkt, wie viele Kilometer wir mit dem Fahrzeug zurück gelegt haben (und davon viele Offroad). Gestartet sind wir mit 137’694 Kilometer und zurück gegeben haben wir Hicks mit 145’023 Kilometer! Irgendwie haben wir uns bei den Berechnungen für die Planung verkalkuliert – wir haben mit gut 6’000 Kilometer gerechnet – Uuups.
Nun geniessen wir noch die letzten Tage in Perth, bevor es anschliessend mit unserem Roadtrip im Osten des Landes weitergeht. Wir sind gespannt und werden euch hier sicher davon berichten 🙂
Voll Cool. Viel Spass euch beiden Gruass Martin Tester
Autor
Hallo Natalie
Schön von dir zu hören! Ganz so heiss war es bei uns zum Glück nicht. Das Ningaloo Reef und Shark Bay waren für uns einfach ein Traum. Die Unterwasserwelt hat uns täglich aufs Neue fasziniert. Die Mantas konnten wir leider nur von weitem betrachten. Es muss sicherlich beeindruckend gewesen sein, diese majestätischen Tiere von nahem zu sehen. 🙂
Viele vielen Dank. Wir hoffen mit den kommenden Beiträgen noch mehr deiner Erinnerungen hervor rufen zu können oder dich zu inspirieren.
Liebe Grüsse aus Perth
Sandro & Tamara